Leon Neschle 35 (8. Woche 2008)

Der Horror horrend hoher Honorare

We don’t need another hero (Tina Turner)

Seit Monaten gibt es Diskussionen über Managerhonorare, deren Höhe und deren Entwicklung; über Unternehmensgewinne und deren Entwicklung. Weniger diskutiert wird über Einnahmen von Sport- oder Filmstars und deren Entwicklung; über Steuereinnahmen und deren Entwicklung. Doch überall horrend hohe Honorare! … Überall? „Normale“ Arbeitnehmer, Angestellte und Beamte fühlen sich abgehängt. Mit Recht! Für sie werden die horrend hohen Honorare der anderen zum Horror.

A. Rentner und Beamte: als Letzte vom dümmsten Hund gebissen!

Die Steuern steigen! Der Staat profitiert vom Aufschwung, sogar von der Inflation, die seinen Bürgern schadet. Die Kanzlerin wiederholt es unentwegt. Jetzt müssten es langsam alle merkeln: „Der Aufschwung ist bei den Bürgern angekommen!“

Welche Bürger meint sie? Top-Manager und Spitzensportler haben sicher nie so viel verdient, nie so große Erhöhungen bekommen. Sind das „die Bürger“? – Schlusslichter, das Allerletzte, sind diejenigen, die mit diesem Staat „einen Vertrag haben“: Rentner, Angestellte im Öffentlichen Dienst und Beamte. Die sind vom Hund gebissen, Frau Merkel. Vom allerdümmsten Köter! Merkeln sie das gar nicht?

Die Leute diskutieren über steigende Gewinne und Managergehälter bei zurückbleibenden Löhnen in der Wirtschaft. Immerhin sind diese Löhne noch gestiegen in den letzten drei Jahren. Der Staat demonstriert dagegen, wie bei steigenden Steuereinnahmen Renten real zurückgehen; Beamtengehälter sogar nominal! Bei Beamten gibt es für fehlende Erhöhungen „gerechterweise“ Kürzungen: beim „Weihnachtsgeld“, bei der „Gesundheitsfürsorge“. Beamte bekommen weniger Geld als vor drei Jahren für mehr Arbeit, stunden- und intensitätsmäßig! Aber haben sie das auch verdient? Und wie soll der Aufschwung bei ihnen angekommen sein? – Beamte laufen doch täglich vor Ihrer Nase herum, Frau Merkel. Weitsicht sollten Sie anders demonstrieren als im Übersehen der Nahestehenden und des Naheliegenden!

Was bei Unternehmen steigende Wirtschaftskraft ist, das ist beim Staat steigende Steuerkraft. Werfen unsere Politiker Unternehmen vor, Arbeitnehmer nicht angemessen zu beteiligen am Aufschwung, sollten sie ihre Hausaufgaben im Öffentlichen Dienst und bei Rentnern gemacht haben! Haben sie die vergessen? Sie, Frau Merkel, sind die Oberlehrerin! Sie wollen aber nichts gemerkelt haben?!

Neschle stöhnt anscheinend nur auf hohem Niveau. Aber Beamte des „mittleren“ Dienstes bewegen sich nach permanenten Erhöhungspausen zum Teil nur noch knapp über den Gesamtleistungen von Hartz IV. Trotz Mehrarbeit! Mietzuschüsse sollte man ja nicht vergessen, vor allem nicht bei Zusatzkosten für Energie, für deren Höhe in Deutschland auch Parlament und Bundesregierung Verantwortung tragen. Neschles vergleichsweise hohes Entgelt-Niveau gilt heute nur noch für den „innerbeamtlichen“ Vergleich, auch zu künftigen Professorenkollegen. Denen hat man die Besoldungsgruppen „reformiert“, das heißt: eine generelle Senkung vorgenommen.

Jeder kann sich die neue W1 bis W3-Besoldung im Internet ansehen. Wer damit Spitzenforscher nach Deutschland holen oder auch nur hier halten will, ist auf ganz große Idiotisten … ups! … Idealisten angewiesen. Neschle hatte im Dezember in den USA ein Gespräch mit einem US-Professor, „deutsch-gezogen“, ein gutes Pferd im Stall: Rückkehr nach Deutschland? – Lautes Wiehern! Amüsement ohne Ende! Da verdiene er als Junior-Professor hier schon mehr. Was er von Studentenzahlen und von Verwaltungsarbeit dort höre, klinge grausam. Er habe kein Interesse, seine Zeit damit zu vertun, weil das zu Lasten seiner Forschung ginge. Auch nicht mit deutschen Steuererklärungen und überbordendem Verwaltungskram. –

Vergleicht sich Neschle mit eigenen Doktoranden, die Karriere außerhalb des öffentlichen Sektors gemacht haben, sieht er dort nicht nur größere Steigerungen der Gehälter, sondern mittlerweile das deutlich höhere Gehalt. Da kann Neschle die Karriere eines Wissenschaftlers hierzulande nicht mehr empfehlen. Jedenfalls nicht für Betriebswirte, deren Fähigkeiten im Management gefragt sind. Da müsste er seiner eigenen Lehre widersprechen.

Die doppelt „gehaltsarme“ Entgeltpolitik bei Wissenschaftlern wird flankiert von großsprecherischen Ankündigungen neuer Bildungsoffensiven. Wer soll die durchführen, wenn wir für dieses Entgelt künftig nur noch Mittelmaß finden? Neschles Alter Ego hätte seinen Beruf beim heutigen Gehaltsverhältnis nie gewählt, obwohl er „Überzeugungstäter“ ist. Das gilt mittlerweile für viele seiner Kollegen. Wissenschaft in Deutschland wird zur Sache „nebenberuflich agierender Zweitverdiener“. Politik über den Gehalt der Wissenschaft wird eben auch über das Gehalt der Wissenschaftler gemacht. Nicht nur in dieser Kategorie steht es hierzulande nicht zum Besten. Eine dämliche „Elitepolitik“ versucht es mit amerikanischen Methoden, aber ohne die amerikanischen Mittel. Eine Idee der politischen Elite!?

Neschle mag auch „sicherer Arbeitsplatz“ nicht mehr hören. Den gab es schon früher für den dazugehörigen Gehaltsverzicht. Aber die Versicherungsgesellschaft kann untergehen! In selbstzerstörerischer Paranoia etwa so: Der Staat leistet Beihilfe zu Diebstahl, Erpressung, Hehlerei und Steuerhinterziehung, um gegen Steuerhinterziehung vorzugehen?![1] Deutsche Politiker und Steuerfahnder sehen sich als Ersatz-Richter. Sie fahren öffentliche Kampagnen mit Pauschalverdächtigungen?! So brechen sie die moralische und ökonomische (Vertrauens-)Grundlage weg!

Was bedeutet schon die Feststellung, dass sich 5 Millionen Hehlerlohn nach den Razzien „gelohnt“ haben? Wer untersucht die Zweit- und Drittwirkungen durch Wegzug und fehlenden Zuzug? Wen interessiert dann noch die deutsche (Staats-)Moral in anderen Fällen? Wer kann Vertrauen haben zu einem solchen Staat? Was wir derzeit erleben, kann schon der Anfang vom Ende sein! Die Beamten haben in die Versicherungsgesellschaft Bundesrepublik Deutschland eingezahlt: durch Verzicht! Und sie haften mit dieser Verzichtseinlage für deren Geschäftspolitik.

Am Ende werden wir feststellen: Mit ihrer Handhabung der Steueraffäre hat die Bundesregierung dem Land langfristig höheren Schaden zugefügt als die Steuerhinterzieher. Vor allem ihr SPD-Part, um sich politisch zu profilieren. Halali Hubertus! Heil! Die Jagdsaison ist eröffnet. Doch das Wild ist flüchtig! Wie viele Steuerzahler mit hohem Potential, die wir nur noch „flüchtig kennen“. Von diesen lebte unser Staat trotz ihrer (strafwürdigen!) Hinterziehung bislang gut. Und jetzt? Und künftig?!

Gerade nach dem Zusammenbruch der DDR[2] und trotz seiner spielt man immer dieselbe Leier von der Sicherheit des öffentlichen Arbeitsplatzes und versagt deshalb zum x-ten Mal Gehaltserhöhungen. Immer mehr Qualifizierte wollen raus aus dem zwangsversicherten Staatsjob. Oder nicht mehr hinein! Die Zwangsversicherungsprämie, die dort schon vom Gehalt abgezogen ist, ist einfach zu hoch geworden.

B. Hundsgemeine Manager und gemeine Arbeitnehmer

Wie immer man den Kreis der Manager in der „freien Wirtschaft“ abgrenzt: Deren Gehälter sind in den letzten Jahren um ein Vielfaches mehr gestiegen als die der sonstigen Arbeitnehmer. Vor allem die höchstrangigen Manager haben sich gehaltsmäßig und zuweilen auch geistig abgekoppelt von den anderen Arbeitnehmern. Schön zu sehen bei Utz Claassen, Frühgoldrentner der EnBW, der im Wolkenkuckucksheim seines Schlaraffenlandes lebt! In weiten Teilen einer „elitegeschwängerten“ Atmosphäre schleicht sich die neue Geld-Adelsherrschaft der Top-Manager ein, die viel stärker über Zugehörigkeitsmerkmale definiert ist als über Leistung.

„Leistungsgesellschaft“: das ist in Großkonzernen eine große Lebenslüge. Jedenfalls, wenn man damit meint, jeder Top-Manager werde nach seiner eigenen Leistung bezahlt. Wie kann man daran glauben, wenn Manager, denen Aktionäre Milliardenschäden „verdanken“, den Konzern mit Riesenabfindungen verlassen, also geschremppt statt geschröpft werden. Wenn Manager zwar am Aufschwung teilhaben, bei Bruchlandungen aber den claassischen goldenen Handschlag bekommen. Das hat nichts mit eigener „Leistung“, aber viel mit „Kriegenkönnen“ zu tun. – Top-Manager erhalten ihr Honorar ohnehin nicht für eigene Leistungen, sondern für Leistungen, die andere Manager noch erbringen sollen. Das erklärt Neschle später.

Verkannt wird allerdings vielfach: Diese Kritik betrifft allein(!) die Großkonzerne. Den mittelständischen Unternehmer treffen Abwärtsbewegungen in voller Härte. Geht es aufwärts, halten andere die Hand auf. Ähnliche „Solidarität“ in der Krise findet der Unternehmer nicht. Auch nicht beim Staat! Der beteiligt sich mit der Steuer stärker an Gewinnen als an Verlusten. Entgegen geläufigem Gerede werden im Mittelstand Gewinne sozialisiert, weniger Verluste. Freilich gibt es auch Sozialisierung von Verlusten, selbst von ausländischen. Doch fast nie im Mittelstand und fast immer bei Großkonzernen wie Nokia et cetera. So stützen wir nach der amerikanischen Immobilienkrise mit Steuergeldern für deutsche Banken indirekt sogar das amerikanische Rentensystem, während unsere Rentner ins Vakuum der leeren Röhre gucken!

Apropos Banken: Was verdient der mittlere Bank-Manager einschließlich aller Nebenkosten? Die West-LB behauptete jüngst, die Einsparung von Gehaltszahlungen von 3 Milliarden Euro pro Jahr mit der Entlassung von 1.500 Mitarbeitern zu bewältigen. Hui, hat Neschle gedacht und fix gerechnet: Das sind 200.000 Jahresgage für den durchschnittlichen Bankmanager dort, alles inklusive.

Da Neschles Alter Ego Banken recht gut kennt, weiß er um den durchschnittlichen (Aus-)Bildungsstand dort. Er weiß, was die Mitarbeiter dort tagsüber machen. Dennoch muss er erkennen: Ein durchschnittlicher Bankmanager verdient heute bereits mehr als ein Universitätsprofessor der höchsten Besoldungsstufe. Das ist hart, vor allem angesichts der noch quellfrischen Fehlleistungen unserer Banken!

Die jüngsten Gehaltssteigerungen zeigen nur erneut, dass der Beruf des staatlichen Universitätsprofessors für Betriebswirtschaftslehre zum Auslaufmodell wird. Die Steigerungs-Raten betragen für „Manager“– je nach Abgrenzung – mehr als zehn Prozent jährlich in den letzten drei Jahren. Das Meiste davon ist wegen gestiegener Allgemeinkonjunktur meist unverdienten und trotzdem „verdienten“ „Leistungs“-Prämien geschuldet. Am nächsten Abschwung werden die Manager sicher nicht in gleicher Weise teilhaben. Da werden ihre Gehälter nur langsamer steigen.

Da Top-Manager selbst entscheiden, welche Jobs durch ausländische ersetzt oder ins Ausland verlagert werden, können sie sich meist aus der Globalisierungsfalle befreien. Sie nutzen die Globalisierung sogar zu „nützlichen“ Vergleichen mit bereits pervertierten amerikanischen Top-Gehältern. So wird für sie aus der Globalisierungsfalle der Globalisierungsglücksfall. Den normalen Arbeitnehmer lassen sie dagegen gezielt und genüsslich wissen, dass er darin stecke, in dieser Falle des globalen Vergleichs. Es wird ihm öffentlich deutsches Wasser gepredigt, während das Management heimlich internationalen Wein säuft und den Champus knallen lässt.

Die höchste Managementebene hat sich die stärksten Zuschläge genommen. Daher driften die Gehälter zwischen den Management-Ebenen auseinander. Das gilt auch für die oberste Managementebene zwischen Klein- und Großunternehmungen. Das „Friedhofsgärtnerprinzip“ zeigt immer stärkere Wirkung: Je mehr Leute man unter sich hat, umso mehr verdient man. Unabhängig vom Ergebnis (Leon Neschle 9)!

Wie unbekannt diese Größenabhängigkeit ist, erfährt man, wenn man „zugibt“ (wie beim Verhör!), Aufsichtsratsvorsitzender einer (Startup-)Unternehmung zu sein. Da schlägt einem in Deutschland blanker Neid entgegen, schon weil die meisten nicht mal zwischen Aufsichtsrat und Vorstand unterscheiden können. Selbst wenn sie das können, vermuten sie, man verdiene da mindestens und völlig „nebenbei“ zwischen 20.000 und 50.000 Euro. Tatsächlich aber versehen viele diese Tätigkeit sogar ehrenamtlich. Sie verdienen damit gar nichts, was auch Steuerbeamten kaum zu erklären ist. Die gehören nämlich trotz ihres Berufes zu einer Spezies, die von wirtschaftlichem Verständnis fast unbeleckt ist, dafür aber formaljuristisch verbrettert.

Ein Erklärungsversuch geht dann wie folgt: Sagen Sie mir bitte, wie viel ein Fußballspieler verdient! – Extremisten kommen sofort mit Luca Toni, Ronaldinho oder Diego. Moderate nennen Podolski oder Schweinsteiger und deren Gehalt! – „Groß denken! Aber nicht groß denken und die viel größere Masse der Kleinen im Blick haben! – Offenbar nehmen die Leute überhaupt nicht zur Kenntnis, dass im deutschen Fußballbund die Zahl der Kreisligaspieler, die für ihr Spiel Geld mitbringen, die der Bundesligaspieler um ein Vielfaches übersteigt. Immerhin wird es nach langer Erklärung verstanden und akzeptiert: Nicht jeder Fußballspieler ist Vielverdiener.

Das soll auch bei Aufsichtsräten so sein? Man hört immer so viel. – Ja, aber nur von Spitzenhonoraren! Warum steht kein Wort in der Presse von der weitaus überwiegenden Zahl der Aufsichtsrat-Ehrenämter, die das deutsche Recht sogar wie Großverdiener in die Haftung zwingt? Auch der Gesetzgeber hat eben wenig begriffen!

C. Brauchen wir Helden? Schießt Geld doch Tore?

Vor zwei Wochen. Der Reporter tönt: „Luca Toni erschießt Hannover im Alleingang. Ihm allein haben die Bayern ihren 0:3 Erfolg zu verdanken.“ – So reden Reporter. Das Volk braucht Helden! Es hungert nach Leuten, die einzigartig sind, nicht nur aus der Masse herausragen. Das Volk lechzt nach dem einen, einzigen König. Unvergleichlich gut! Er steht über allen, kann alles allein. Die Welt der Götter war gestern. Heute regiert allein der eine: Luca Toni! „Toni, du bist ein Fußball-Gott!“ Der Rest ist Staffage, Füllwatte, Luft. –

Diesen Helden müssen wir bezahlen. Hoch! Denn einzig der allein schießt die Tore, gewinnt die Spiele im Alleingang! Nur, wenn sie ihn haben, den Fußball-Gott, werden sie siegen! Dafür zahlen sie alles, ein göttliches Gehalt! – Die Toren! Für sie schießt Geld auch Tore? Aber:

„Wer baute das siebentorige Theben? In den Büchern stehen die Namen von Königen. … Der junge Alexander eroberte Indien. Er allein?.“ Das und mehr fragte schon Bert Brecht in den „Fragen eines lesenden Arbeiters“. Und was machte der Staat, den BB unterstützte: die DDR. Sie erschuf viele neue Helden. Sogar Helden der Arbeit! Haben die lesenden Arbeiter ihre eigenen Fragen nicht verstanden?

Ohne halbgotthafte Helden scheint vielen Menschen was zu fehlen. Nur das erklärt, warum Reporter so einen Unsinn schwafeln über ein Spiel, das von zwei Mannschaften mit elf Spielern gespielt wird. Sie reden unbefangen von Matchwinnern und meinen einzelne Spielerhelden, nicht die Mannschaft. Schon der Passgeber steht erheblich hinter dem Torschützen, obwohl es ohne den Pass nie gegangen wäre. Doch selbst wo nur Einzelpersonen im Vordergrund stehen, steckt dahinter eine ganze Mannschaft. Etwa hinter Schumachers Erfolgen in der Formel 1. Das waren Team-Erfolge. Doch immer wird nur der eine Held gesucht. Und der hat viele Schmarotzer, die Neschle hier gar nicht alle vermitteln will.

Schauen wir nur auf das Unwesen der Paparazzi. Es schläft auch nicht, nachdem mit dessen Hilfe aus Lady Di die Died Lady wurde. Im Gegenteil: Die Internet-Präsenz der Promi-News, deren Invasion in Nachrichtensendungen bei RTL und Co. hat diese Schmarotzer der Stars sogar beflügelt. Der Kult selbst um „tote Stars“ verschafft ihrem peinlichen Job ein solides Auskommen. Wie weit sie dabei die Stars dem Normalmenschlichen entrücken, zeigte ein Fernseh-Reporter, als Schwärme von Paparazzi Britney Spears im Restaurant den Gang zum stillen Örtchen verwehren: „Warum geht Britney Spears auf eine Öffentliche Toilette?“ – Welch verrückte Entrücktheit: Weil sie selbst als „Star“ ein dringendes menschliches Bedürfnis haben kann!

Der Star-Kult gleicht dem Götzendienst der dunklen Zeiten. Ihr Honorar gleicht den Opfern, die den Götzen gebracht wurden. Es ist die Sucht nach Heldentum, die uns den vermeintlich Ersten oder die Erste hervorheben lässt. Der bekommt ein Vielfaches des Zweiten, selbst wenn ihn nur Nuancen unterscheiden. Hundertstel Sekunden können den fundamentalen Unterschied machen. Sie entscheiden darüber, wer das doppelte, dreifache, fünffache, zehnfache Honorar erhält. Solche Honorarunterschiede sind da normal. Warum nicht auch bei Managern?

Neschle wurde gefragt, ob ein doppelt so teurer Wein auch doppelt so gut schmecke (Leon Neschle 18)? Er hätte antworten sollen: Bei billigen kann man das fast so sagen. Bei teuren dagegen entscheiden Name, Herkunft, Ruf, „Zeitgeschmack“ und schon kleinste geschmackliche Nuancen. Die bewirken dort, dass ein Wein doppelt oder dreifach so teuer ist. Und ob er überhaupt den Weg auf die Top-Weinliste findet. Hat man sich für einen Wein zu einem bestimmten Anlass entschieden, kann man nicht einmal mehr sagen, ob es der beste Wein dafür war. Die nicht gewählten werden daraufhin ja nicht mehr geprüft.

Auch bei Top-Managern kann man nicht sagen, ob man den besten Manager für einen Job hat. Die anderen machen ihn ja nicht. Es entscheiden Herkunft, Glück, Zeitgeschmack, Netzwerk oder Mäzene über den Zugang zum System (Einmal Vorstand, immer Vorstand!). Fast immer sind die Gehaltssprünge von der nächsten auf die Vorstandsebene die höchsten, die man im Konzern machen kann. Absolut und relativ.

Gerade die höchste relative Steigerung verwundert auf dem hohen absoluten Niveau. Und zwar absolut! Über die persönliche Leistung der Vorstände lässt sie sich nicht erklären. Doch über eine Leistung ihrer Untergebenen, die diese noch gar nicht erbracht haben! Und das kommt jetzt:

D. Lottoquoten und Wettfieber, Gehaltsstrukturen und Arbeitseinsatz

Neschles Ehefrau ist für die Reform des deutschen Lottos. Sie würde den Hauptgewinn radikal senken und viel „sozialer“ sein: Die unteren (Gewinn-)Klassen sollten erheblich mehr erhalten. 100.000 Euro reichen für die erste Gewinnklasse, meint Neschles Ex-Verlobte. Der Rest für die „armen Klassen“! Ein Staat, der sich „sozial“ gebe, könne in seiner eigenen Lotterie nicht solche „Klassenunterschiede“ machen. Er betreibe ein „unsoziales“ Spiel und verdiene Steuern damit.

Der Leser möge überlegen, ob nach einer solchen Lottoreform die Nachfrage nach Lottospielen steigt! Immerhin erhöht sich der Gewinn in den unteren Klassen. Viel weniger zwar als die meisten vermuten; denn der Sechser ist vergleichsweise selten.

Die Antwort dürfte klar sein, wenn wir den Wettrausch beobachten, den ein hoher Jackpot verursacht. Da vervielfachen sich die Einsätze: Denken wir das rückwärts, bedeutet es: Eine Nivellierung der Wetterfolge zwischen den Gewinnklassen reduziert den Einsatz überproportional. Vor allem aber die Senkung des Höchstgewinns. Sie macht das Spiel unattraktiver für die Mitspieler. Geht es nach diesen, ist die Nivellierung der Gewinnquoten unerwünscht! Das hindert sie freilich nicht daran, die Hauptgewinner zu beneiden. Die eigene Teilnahme wird sogar eingeschränkt, wenn es weniger zu „beneiden“ gibt. Die „Produktion von Neid“, das „Selbsthabenwollen“, scheint geradezu der Zweck des Ganzen zu sein.

Was der Wetteinsatz für die Lotterie, ist der Leistungseinsatz für das Wirtschaftssystem. Nivellierende Systeme wie der Sozialismus führen zur Senkung des Leistungseinsatzes fast sämtlicher Staatsbürger. Nur die Linke hat das noch nicht begriffen und will es zu Lasten aller Bürger schon wieder im neuen Feldversuch testen! Und ihre Wähler wollen das an sich testen lassen[3].

Es scheint förderlich für den Einsatz, wenn die Honorarhöhen in den „Gewinnklassen“ scharf ansteigen. Die höchste „Gewinnklasse“ geniest dabei bei weitem die höchste Aufmerksamkeit, pressegestützt. Viele versuchen, diese Klasse zu erreichen. Bei Top-Gehältern des Vorstands gilt das für die niedrigeren Managementebenen: „The Race is on!“ Das Rattenrennen ist eröffnet; der Preis dafür ist ausgesetzt.

Zu Verwässerungen dieses Anreizsystems kommt es, wenn nur noch Herkunft (Examen einer Elite-Universität), persönliche Beziehungen (von Beruf Sohn) oder reine Sympathie von Oligarchen entscheiden und dies den Mitarbeitern bekannt ist. In diese Welt entwickelt sich unser Wirtschaftssystem derzeit „eliteverzückt“ hinein (Leon Neschle 32; Leon Neschle 1; Leon Neschle 7). Glauben die untergebenen Manager aber nicht mehr, sich durch hohe Leistungen für den Vorstand zu qualifizieren, werden sie hohe Vorstandgehälter nicht mehr als interne Leistungsanreize begreifen.

Eine Sache haben wir vergessen: Den Markt für Managerleistungen. Wer hier hoch gehandelt wird, demonstriert dadurch seine Fähigkeiten für die Leitung von Großunternehmungen, bei denen man besonders viel falsch machen kann. Das ist die Komponente, die dafür sorgt, dass ex ante hohe Gehälter vereinbart werden, die selbst bei tatsächlich schlechten Leistungen und Misserfolgen gezahlt werden.

Nun gibt es die Idee, die Aushandlung solch hoher Gehälter und daunenweicher Ruhegehälter zu verhindern. Nicht mehr der Aufsichtsrat, sondern die Hauptversammlung soll über Vorstandsgehälter entscheiden. Die Befürworter dieser Idee meinen wohl, der bescheidenere Hintergrund der Aktionäre sorge zumindest bei Publikumsaktiengesellschaften auch für bescheidenere Abschlüsse mit den Vorständen.

Dafür könnte sprechen, dass es in Deutschland immer noch enge Verflechtungen in Kreisen der Unternehmensführung gibt. Wer bei der einen Unternehmung im Vorstand ist, der ist bei der anderen im Aufsichtsrat und umgekehrt Und eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus; da wäscht eine Hand die andere. So könnte es leicht zu Honorarkumpanei kommen. Doch während die Ämterhäufung sogar zurückgegangen ist, haben sich die Top-Gehälter weiter von den anderen entfernt.

Gegen den Einfluss der Hauptversammlung spricht, dass diese Entscheidungsverlagerung keine Garantie dafür ist, dass die Gehaltsspreizung abnimmt. Im Gegenteil: „Massen“ neigen zu extremeren Urteilen. Sollte es aufwärts gehen, könnte die Euphorie der Massen sogar zu stärker gespreizten Honorargefügen führen, die sie ihrem Star zu Füßen legen bis hin zur Selbstaufopferung. Die Leute wollen ihren König und sie wollen ihn mit Prunk. Weil das Volk Helden braucht, gibt es Honorare mit „Heldenzuschlag“. Diese Zuschläge haben nichts mehr mit der irdischen Leistung der Helden zu tun. Sie sind durch das strahlende Vorbild der Helden für die eigene himmelwärts gerichtete Karriere begründet.

Vor allen die Presse ist heute Hauptträger und Verstärker des Heldenkultes. Jeder, der einmal auf einer Veranstaltung war, wo „Promis“ anwesend waren, müsste das wissen. Gerade „die Kleinsten“ meckern über extrem hohe Honorare der (Management-)Stars. Doch gerade sie tragen mit extremer „Heldenverehrung“ häufig dazu bei, dass es zu horrend hohen Heldenzuschlägen kommt.

Eine wichtige Voraussetzung für die Abflachung der Honorarunterschiede ist daher, dass wir unseren Hang zum vermeintlich „absolut Besten“ und zum (letztlich erlittenen) Heldentum verringern. Ohnehin führt uns das, was heute „Elite“ genannt wird, nicht zur Leistungselite, sondern zu „Elite“-Gesellschaften in der Gesellschaft, die sich über adelsähnliche Zugangs- und Zugehörigkeitsmerkmale definieren (Leon Neschle 32). Wir schaffen uns hier selbst eine riesige und rissige Fata Morgana. –

Oder glaubt jemand, beim kürzlich verliehenen Oscar würden die besten Filme der Welt geehrt? Eine glamourös überalterte Jury mit überstark amerikanischem Einfluss entscheidet darüber, was geht und was nicht. Diesmal „gingen“ sogar Europäer! Hitchcock aber hat nie einen Oscar erhalten. Er gehörte nie zum inneren Kreis der Film-„Elite“. Er brachte „reine Leistung“. Auf die (allein) kommt es jedoch nicht an in der „Elite-Gesellschaft“. Doch das ist ein anderes Thema!

Fast jeder Mensch glaubt an das Bare

und an hohe Honorare.

Doch muss er andere drum beneiden,

kann er sie plötzlich nicht mehr leiden.

Dann gibt es immer Diskussion:

Was ist denn ein „gerechter Lohn“?

Den bestimmt, denkt man recht scharf,

natürlich Leistung und Bedarf.

Doch nichts davon erklärt auch nur

die heutige Gehaltsstruktur:

Höchste Gehälter sind nur „Preise“

’ner Lotterie im Wirtschaftskreise.

Auch das gemeine Volk zahlt gern viel Geld,

für einen großen Wirtschaftsheld.

Man träumt davon und sucht danach,

zahlt Honorar ihm bis zum Dach.

Mit „Leistung“ hat das nichts zu schaffen,

nur mit dem Nachäffen von Affen.

Dann startet es, das Rattenrennen,

das alle aus der Wirtschaft kennen.

Würden die Stars nur halb so reich,

liefen wir langsamer sogleich.

„Leistung“ ist es doch zum Schluss,

ein anderer sie erbringen muss!

Man meckert übers Honorar des Tollen,

doch jeder will ihn haben wollen.

Man will da doch nicht nur den Zweiten,

das wird die Honorarverhandlung leiten.

Und so entsteht dann ganz natürlich,

das Honorar, das „ungebührlich“!

Ich will’s dem Leser gern verrraten,

das ist Verhalten von Primaten.

Wir werden es nur anders schaffen,

wenn wir nicht denken wie die Affen.

Denn nie allein kommt es drauf an,

wer ist der Oberpavian!

Wenn wir es richtig mal erfassen,

ist es die Qualität der Massen.

Doch da gibt’s häufig dumme Kälber,

die suchen ihren Metzger selber.

Die Leute sind es selber schuld

und auch ihr dummer Heldenkult.

Schon lange stützt die Medien-Welt,

das Heldenpluszulagegeld.

Zugleich stachelt sie an den Neid,

das ist der Widerspruch der Zeit.

Da wünscht man sich, dass diese Presse,

hielt dazu endlich ihre Fresse. –

Von mir auch 😉


[1] Immerhin nennen die aufrechten Dänen die Straftatbestände der deutschen Regierung und weigern sich, auf diese Weise teilzuhaben an den gestohlenen Daten. Die Finnen wollen sie zwar, dürfen die Daten jedoch vor Gericht nicht verwenden. Woanders scheint Staatskriminalität dagegen erwünscht, wenn sie vordergründig und kurzfristig Erfolge verspricht. Über die langfristig negativen Folgen redet ja dann niemand mehr, zumal auch schon kurzfristig nur die Erfolge gefeiert werden!
Beim Sport moralisieren Politiker scharpingsinnig über Doping und verbotene Mittel zur Leistungssteigerung. Aber die Finanzbehörden dopen sich dusselig mit geklauten Daten. Das verstehe, wer will! Auf Dauer wird auch dieses Doping schaden und es gehört geächtet.

[2] Neschle will sich an dieser Stelle einen fürchterlichen, völlig deplatzierten und abwegigen Scherz nicht verkneifen: „Frau Merkel, Sie stammen doch aus der ehemaligen DDR. Da haben Sie doch Übung damit, wie man einen Staat zugrunde richtet!“ – Neschle freut sich allerdings, dass die es da damals geschafft haben!

[3] Umgekehrt ist Neschle verblüfft, wie groß die sozialen Unterschiede sind, die sich blitzschnell nach Ende des Sozialismus einstellen. In Russland, China! Kuba, Nordkorea?

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8 Antworten auf „Leon Neschle 35 (8. Woche 2008)“

  1. Der Horror horrend hoher Honorare

    Interessante Ansichten muß ich gestehen. Man kann bzw. muß die Situation aber differenzieren.

    Bsp: Nehmen wir die Fluggesellschaft alitalia (Kurs der Aktie bei 65 Cent Stand 27.02.08). 18% Krankenstand p.a., über 3 Milliarden Schuden. Ich gehe von einer Sanierung durch Air France aus, dem Mayerhuber der Lufthansa ist wohl die Gewerkschaft zu stark. Air France wird also namenlose Vorstände einsetzen die die Kiste aus dem Dreck ziehen. (Andere wollen sich gar nicht erst die Finger verbrennen). Diese werden nicht mehr p.a. erhalten wie die Frau vom Schremp bei Daimler. Was aber wenn nach 5 Jahren + der Kurs sich sondiert bei 12,- Euro einpendelt, das Unternehmen erfolgreich saniert wurde? Durch Prämien, Boni, Aktienzuteilung & Dividenden steigt wohlmöglich das Einkommen in den 5 Jahren + um ein vielfaches. Erfolgt dann auch der Aufschrei? Wieviele Kleinanleger etc. werden daran partizipiert haben? Und die Steuern? Arbeitsplätze?

    (ähnlich sah das bei einem Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen aus!)
    Also hier ist es vollkommen ok. Hier stimmt die Leistung von der Putzfrau bis zum Vorstandsvorsitzenden , zumindest bis vor einigen Monaten.

    Aber wie sieht es bei den DAX Dinosauriern aus? Den unsinkbaren Dampfern?
    Stimmt hier die Leistung? Wie sieht es der (Klein-)Aktionär?

    Natürlich steigt das Salär der Führungsebene mit stetigen Umsatzwachstum. Sehe ich mir dieses Wachstum in den Betrieben genauer an so komme ich vielfach zur Schlußfolgerung: nicht wenige erzielen systematisch Umsatzwachstum nur noch durch Preissteigerung der Absatz- Produkte, nicht durch Menge. Nicht alles läßt sich durch gestiegen Rohstoffpreise & Energiekosten erklären.

    Auch ist der Vergleich von Beamten zu Führungskräften der Wirtschaft etwas unpräzise. Wieviele Spitzenkräfte aus Konzernen finden sich schnell in ausgegliederten GmbH’s etc. zu weniger Einkommen wieder? Das passiert Beamten in der Regel nicht. Natürlich, der Professor im Einkommen- Verhältnis zum Bankmanager hat das nachsehen. Das liegt auch an der Boni und an den Einlagenhöhen der verwalteten Kundengelder. Die steigen stetig. Siehe Fondsverwalter.
    Nehmen Sie mal das Einkommen eines Facharbeiter bei Ford oder Opel im Vergleich zu einem Projektleiter mittelständischer Unternehmen. Ich reiche Ihnen eine Lupe um den Unterschied auszumachen!

    Will die Wirtschaft in Zukunft pfundig ausgebildete BWL’er haben, so muß Druck auf den Staat ausgeübt werden. Unzufriedene Professoren als Dozenten halte ich nicht für eine führende Industrienation als tragbar.

    Halten Sie das Einkommen einer Anne Will oder Sabine Christjansen für gerechtfertigt? Bezahlt durch GEZ? Für einen qualifizierten Moderator/DJ einer anständigen Musiksendung ist kein Geld da! Hat ein Sprengstoffmeister für Bombenentschärfung einen weniger gefahrvollen Arbeitsplatz als Ralf Schuhmacher? Den Managerfuzzis die solche Gagen aushandeln geht in der Diskussion schnell die Luft aus. Aber was ist das zu der Beantwortung von drei dämlichen Fragen und damit zum Gewinn von 10 Tsd. Euro im TV Ratespiel?! Da erinnere ich mich doch gerne an das fließende Band von Rudi Carell.

    Der Konsument bestimmt diese „Geschwüre“ durch sein Einkaufsverhalten. Subtile Werbung sei dank! Die Kassen sprudeln, damit die Sponsoren- Werbeverträge.

    Naja und der Abschottung der Eliten werden auch Grenzen gesetzt. Siehe Baustopp in den Rocky’s, Societe Generale hat dazugelernt! Es folgt noch mehr.

    Und was den Statussymbolen der Eliten angeht, so sollen sie doch. Von mir aus ein baströckchentragendes Kanguruh tätowiert auf die linke Brust….das ist Cooool! Was den Hells Angels der fliegende Totenkopf, ist für andere das jährliche Hummerrennen in der Sahara!

    Ergebnislose Diskussionen und Neidebatten (auch im TV) führen nur dazu, dass die schleichende Eroberung der sozialistischkommunistischen Kräfte in der BRD weitergeht. Genährt durch massenhaft blauäuige und verprellte Wähler. Eben noch belächelt, schwupps sitzen die gut aufgestellt im Bundestag. Die Zugpferde dann wohlmöglich gewechselt, steht da dann ein durch und durch der SED & DDR Nostalgie verfallender Stasispion samt Netzwerk (posthumer Kommunisten) an der Spitze. Quasi stark gemacht und den Weg geebnet bekommen durch die soziale Marktwirtschaft u. Demokratie! Wähler- Stimmen sind gesichert, sofern der Irsinn unseres großen Bruders (USA) nicht bald endet. Es herrscht mittlerweile USA- Verdrossenheit, keine Politikverdrossenheit! Siehe Ölpreisentwicklung seit Irak Invasion und die unmittelbaren Folgen. Jaja…wir merken das ja nurrrr beim tanken?

    FDP in Hamburg ist nicht dabei, links in Frankfurt salonfähig auch wenn man sich verbiegt wie ein Gummibaum.

    Gegen die kommende Situation hilft nur ein Konto in Lichtenstein oder auf den Caymans!

    Unter diesen Aspekten und drohenden Wirtschaftseinbußen sind die angeblich zu hohen Managergehälter nur „Peanuts“!

    (ich bitte um Nachsicht wenn ich etwas abgedriftet bin im Thema, ich wollte nur zur Klärung beitragen)

  2. Hallo,

    gerade war dieses Essay im Netz, da wird bekannt: Michael Schumacher hat seinen Namen, ja seinen Namen, für ein Gebäude in den arabischen Emiraten zur Verfügung gestellt. Angeblich für 5 Millionen Euro (Für diesen Betrag müssen andere hart arbeiten und geklaute Steuerdaten verkaufen!)

    Sebastian Kehl – wer ist das? – hat bei Borussia Dortmund – denen fehlte doch neulich noch das Geld!? – einen Vertrag für jährlich 3 Millionen Euro pro Jahr abgeschlossen. 3 Millionen für einen Fußballspieler. Für einen Fußballspieler mehr als für 99,9% aller Top-Manager in Deutschland, die – bei aller Liebe – einen ganz anderen Arbeitstag haben als Sebastian Kehl. Und ganz andere Verantwortlichkeit:

    Da aber hat kaum jemand in Deutschland Beanstandungen. Schon für deutlich niedrigere Gehälter bei Top-Managern oder erst recht bei Politikern zieht die deutsche Presse dagegen ihre Daumenschrauben an! Welche Wertigkeiten?! Wo leben wir hier eigentlich?!

    Beste Grüße
    Euer Neschle

  3. Bei der Borussia?? Hmm… interessiere mich nicht für Fußball! Aber ich dachte die Dortmunder seien ebenfalls eine AG. Haben dann wohl die Aktionäre so entschieden? Der Aufsichtsrat zugestimmt? Naja…bei mir in der Stadt und im Verein entscheidet dann ein Bauunternehmer…lach….jetzt haben wir in der nächsten Saison wieder den Salat! Irgendwann spielen wir wieder in der Oberliga…da gehe ich dann wieder hin und schaue mir die Spiele gegen R/W Essen an! Dafür haben wir ein neues Stadion (Entschuldigung: „Arena“) erhalten!

    Interssant über die Schuhmacher Tower ist zu erfahren, dass diese Liegenschaften in angeblich drei Tagen verkauft waren. Kaum vorstellbar! In Italien trennt sich der Staat von seinen massenhaft herrschaftlichen Immobilienbesitzen, teilweise stehen diese schon Jahre leer. Traumhafte Immobilien/Anwesen! Sollen günstig vermietet werden, da Instandhaltung & Sanierung durch den Mieter erwünscht. Traumhafte Objekte dabei. Das nenne ich Wertschätzung dem Steuerzahler gegenüber. Ob die auch so schnell weggehen?? Pahh….obwohl….es fährt sehr gut der Zug nach Italien….hmmm…denke da z.B. an eine Seniorenresidenz „Amalfi“….lach…hmm..grübel.

  4. Danke Klaus! Netter Hinweis. Aber nein, ich denke nicht das Air France/KLM die alitalia von der Börse nimmt, die wollen halt den KP drücken, denke ich. Ja…Air One (dahinter steckt die Lufthansa u.a. im Konsortium) reicht wieder was ein. 3 Wochen noch….wir telefonieren….ist hier nicht der richtige Platz!

  5. Hallo!

    Nun merkt es auch der Spiegel. Für 180.000 Beschäftigte im Öffentlichen Dienst erreicht das Arbeitsentgelt nicht einmal mehr Hartz IV. Dafür aber haben sie „Beschäftigungssicherheit“! Nur wer möchte die dafür noch haben?

    Für Neschle ist immer noch höchst erstaunlich, wie weitsichtig die Kanzlerin ist. So weitsichtig, dass sie über ihren eigenen Augiasstall hinwegsieht. Der Aufschwung ist eben doch nicht angekommen. Nicht bei allen!

    Euer Neschle

  6. Hallo Herr Neschle,

    darf ich davon ausgehen das Ihre 180 Tsd. Beschäftigten „reduziert“ arbeiten? Das heißt dann deutlich unter 28 h die Woche! Eigentlich TZ. Der Regelsatz von ALG 2 zzgl. Mietkosten u. angemessener NK Übernahme dürfte bei einem Single um 720,- Euro monatlich liegen. (Wir sollten langsam auf den Begriff Hartz verzichten, es gilt hier nicht mehr „In dubio pro reo“, der Herr wurde rechtmäßig verurteilt! Ist nun vorbestraft!).

    Bitte nicht falsch verstehen, aber wir sollten objektiv bleiben. Die ÖTV/ver.di würde bei Vollzeit NIEMALS einem Gehalt unter ALG2 Niveau zustimmen! Das mag ich nicht glauben.

    Richtig ist, die Politik versagt hinsichtlich der korrekten Beurteilung des Anstiegs der Lebenshaltungskosten! Ich würde eher hier ansetzen, zu reglementieren statt höhere Soziallalimente oder Löhne zu fordern! Dann kommt auch der Aufschwung an…sofern es ihn den überhaupt gegeben hat;-)

  7. Bemerkung zu eben:

    das mit dem „reglemetieren“ haben Sie schon richtig verstanden. Ich bin für weitestgehend freie Märkte. Das klappt aber nicht überall (Oligopole & Monopole/ siehe Gas/Öl- Preiskoppelung/Strom). Nicht jeder weicht auf Wärmepumpe aus.
    Und zu Frau Merkel: eigentlich sollte die den Herrn Kondratieff kennen..überhaupt sollte die Politik mal darüber diskutieren. Reden vom Aufschwung wo schon längst der obere Wendepunkt grüßen läßt! Zumindest in vielen Bereichen. Und dann verbreiten („die Welt“) am WE Spekulanten wie Jimmy Rogers noch öffentlich Panik! Da helfen bald nur noch Rescue Tropfen!

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