Dem Volk aufs Maul hauen: Sexualisierung der Sprache als moralisches Ideal
Gendas, Gender, Gendie – Oder: Was weiß Duden?
Martin Luther wollte bei der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache „dem Volk aufs Maul schauen“ und dass wir „deutsch miteinander reden“. Das ging nicht ohne Vereinheitlichung. So schuf er in Deutschlands mittlerem Osten unter mächtiger Vitalisierung und metaphorischer Visualisierung der Sächsischen Kanzleisprache mit Anleihen aus vielen deutschen Landen unsere „Muttersprache“ (von „modersprake“).
Konrad Duden aus Wesel lieferte von Westen her die formale Vereinheitlichung und hatte damit noch genug zu „thun“. Von dieser Tradition hat sich der Duden nun verabschiedet. Er beseitigt online 12.000 Mal das generische Maskulinum, indem er Personen- und Berufsbezeichnungen zu rein männlichen Begriffen erklärt und schließt sich damit dem „geschlechtergerechten Gebrauch“ der Sprache durch die akademischen Genderaktivist*Innen an. Statt dem „Volk aufs Maul zu schauen“, versucht der Duden, „dem Volk aufs Maul zu hauen“. Wer fortan das generische Maskulinum nicht schmäht und wer nicht gendert, spricht von nun an falsches Deutsch.
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