Au … Aufschrei 58

Steuerfahndungshysterie und die Arroganz der Macht

Früher wollten Kinder Lokführer werden, heute Steuerfahnder

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet den Kauf weiterer Steuer-CDs von Datenstehlern oder Datenhehlern. – Neschle nicht (zuletzt in Leon Neschle 77): Denn niemand, und gerade der Staat nicht, darf Straftaten mit der Förderung weiterer Straftaten bekämpfen. Die moralische Grenze dieses Staates wird damit so tief gelegt, dass der Unterschied zu kriminellen Organisationen wie der Mafia schwindet. Vielleicht steckt die auch längst hinter einigen Datenlieferanten und fördert mit den Gewinnen aus dem Datendeal Rauschgift- und Frauenhandel!? – Was würde geschehen, wenn sich das herausstellte? Wer haftet, wer übernimmt Verantwortung?

Die NRW-Landesregierung und das gemeine Volk fragen nicht danach. Für sie ist der CD-Ankauf das effektivste Mittel im Kampf gegen die Steuerunehrlichen. Ihre Frage ist simpel: Lohnt sich die Sache finanziell? Die Rechnung ist einfach: Was kostet die CD, wie viel steuerliches Mehrergebnis bringt sie?

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Au … Aufschrei 57

Von der Einbildung, mit der Bachelor-Ausbildung Bildung zu machen

Erst mit Ausbildung das Aus für Bildung, jetzt mit Bildung das Aus für Ausbildung?

„Rektoren halten Bachelor als Abschluss für gescheitert“, liest Neschle staunend am 15. August 2012 beim Morgenkaffee als Schlagzeile in seiner Lokalgazette. Und weiter vom neuen „Chef“ der Hochschulrektorenkonferenz: „Eine Universität muss mehr leisten als Ausbildung, nämlich Bildung. Das tut sie mit dem Bachelor nicht“.

Für Neschle ist das nichts Neues. Er hatte vor mehr als fünf Jahren mit dem Start dieses Blogs (Leon Neschle 1) darauf hingewiesen und den Master dabei gleich eingeschlossen. Denn beide Modelle fußen auf demselben verschulten Ausbildungskonzept. Doch während es die Rektoren nun offenbar teilweise verstanden haben, feiert Bildungsministerin Schavan das Konzept immer noch als „Beispiel für eine europäische Erfolgsgeschichte“. Worin aber soll dieser Erfolg liegen im Urteil einer Bildungsministerin, die schon monatelang guttenbergt, weil peinliche Plagiatsvorwürfe zu ihrer Doktorarbeit noch ungeklärt sind[1]?

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Leon Neschle 34a (21. Woche 2012)

Ertiefung[1] einer kleinen Philosophie aller möglichen Abschlussarbeiten

Uns ist noch nie etwas gelungen, wir ändern selbst die Änderungen.
(Neschle, in Abwandlung eines tradierten Themas)

Man kann nicht alles sicher machen und sicher auch nicht alles. (Neschle)

Fünf Jahre nach Leon Neschle 1 und 32 merkt auch der Präsident der Hamburger Uni, Dieter Lenzen, in einem Interview (an): „Hochschulen sind keine Lernfabriken“. Doch weil er und andere es so spät gemerkt haben, müssen Neschles Alter Ego und seine Studierenden nun den Bologna-Käse ausbaden (Leon Neschle 75 und 76). ;-((

Es gibt daher das Problem, sich im (noch) bestehenden System einzurichten, und es gibt – Bologna oder nicht – systemunabhängige Probleme. Dazu gehört das Schreiben einer Abschlussarbeit, dem sich dieser Beitrag[2] mit gemischter Problemauswahl erweiternd und vertiefend widmet, sozusagen in eklektizistischer Ertiefung. –

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Au … Aufschrei 55

Pauschale abschaffen,
Pendler zusätzlich besteuern?

Ein „Experte“ ist längst kein Fachmann!

Jetzt muss Neschle zur Krähe werden, die sonst keiner anderen ein Auge aushackt und kräftig zupicken auf einen Kollegen, der von der Presse „Experte“ genannt wird: Prof. Dr. Thomas Straubhaar, Direktor und Sprecher der Geschäftsführung des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) und Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale Wirtschaftsbeziehungen.

Nun mag der Kollege „Experte“ für „internationale Wirtschaftsbeziehungen“ sein und beim üblichen Fachidiotismus auch bleiben. Aber „Experte“ für „nationale Steuer- und Verkehrspolitik“ ist er nicht und wird es nie werden, sofern man „Experte“ nicht als Schimpfwort benutzt. Dennoch hat er sich in der Presse dazu geäußert: „Abgas, Verkehrslärm, Stau oder Parkplatzmangel können gute Gründe sein, die Pendlerpauschale abzuschaffen und sie durch eine Pendlersteuer zu ersetzen.“

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Leon Neschle 74 (3. Woche 2012)

Die vierte Gewalt und die mulmige Moral der Moralwächter

Substanz hat die Presse erst, wenn sie nicht nur als Meute stark ist. (Neschle)

Westerwelle, Guttenberg, Wulff … . Die deutsche Presse hetzt ihre Opfer gern als Meute. Und sie zeigt als vierte Gewalt ihre Macht, indem sie Westerwelle aus dem Amt als Parteivorsitzender jagt, Guttenberg in die Arbeitslosigkeit schickt und Wulff (vorerst nur) an den Pranger. Aber man hat den Eindruck: Die Presse will das „Opfer Wulff“ und macht so lange weiter, bis sie den Wulff erlegt hat. Den letzten Wulff in freier Wildbahn. Der ist manchmal zu wild (wenn er auf Mailboxen spricht), zeitweise zu unsicher (wenn er auf Fragen antwortet) und oft zu klein (wenn er sich Vorteile ergattert).

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