Eigentumsdelikte im Datenraum!
Skandal! Neschle streicht Kommentare!
Bei Eigentumsdelikten geschieht etwas gegen Einwilligung, Genehmigung oder Zustimmung des Eigentümers. – Nun könnte man räsonieren, ob Eigentum selbst Diebstahl ist, also Eigentum selbst das Delikt und nicht das Delikt das Delikt. „Eigentumsdelikt“ wäre so ein Pleonasmus, ein weißer Schimmel. Hinter jedem Eigentum stünde ein Verbrechen! – Neschle ist da anderer Auffassung! Ohne Eigentum gibt es auch weder Freiheit von etwas noch Freiheit zu etwas. – Doch das ist ein anderes Essay!
Auch um „Verteilung des Eigentums“ geht es nicht. „Nieder mit die Kapilisten! Hoch dat Proletat! Dat Volk gehört die Eiers!“: Das hatten wir als real vegetierenden Sozialismus im insolventen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit „DDR“. Leute mit Oekonomisch-Sozialem-Keine-Ahnung-Rezidiv (OSKAR) haben das vergessen oder wollen es so machen. „Rezidiv“ ist ja auch der Rückfall in eine alte Krankheit. Und es geht nicht um Eigentumsdelikte generell, auch nicht um den „Datenraum“, wenn man darunter die Datenklausur bei Unternehmungstransaktionen versteht.
Es geht nur um zwei „moderne“ Dinge: die unrechtmäßige Aneignung und Weitergabe von Daten und den Missbrauch von „Domänen“. Warum musste Neschle Kommentare löschen und warum ist er gezwungen, einen Zaun um seine Domäne zu ziehen und Kommentare am Eingangstor zu prüfen, ehe er sie veröffentlicht? –
Vor einiger Zeit verschaffte sich ein Student Zugang zu einem gesicherten Datenbereich. Den Nachschlüssel fertigte er selbst an. In diesem Bereich waren Fotos von Doktoranden-Seminaren bei Neschles Alter Ego. Von diesen Fotos zog sich der Student Kopien und veröffentlichte sie in einem Studentenforum. Er und andere spekulierten darüber, was hinter den Aufnahmen steckte und was wohl hinter solchen Seminaren. Da die Fotos Fun zeigten und sie die allein sichtbare Realität darstellten, lag die Antwort auf der Hand: Dort wird nur gefeiert. Prost! Und gehurt? Vorstellbar!
Besondere Aufmerksamkeit zog ein Foto auf sich, dass eine hübsche Doktorandin zeigte eingerahmt von zwei Doktoranden, die ihr ein Wangenküsschen aufdrückten. Die Szene war gestellt. Doch in der hirngeilen Phantasie der Datenklau-Studies wurde sie entsterilisiert zur In-Flagranti-Szene. – Binnen einer Stunde stieg die Frequenz der Seite um ein Mehrfaches. Die Sensation war gemacht[1]!
Daran fühlt sich Neschle erinnert, als der „Sheriff von Nottingham“ sich meldet bei Depeschle 11. Beim täglichen Routinecheck kam Neschle die Erkenntnis: Die Frequenz dort ist sprunghaft angestiegen. Warum? Da! Im Kommentar waren konkrete Namen, Adressen und „Schwarzgeldsummen“ benannt. Die Sensation war gemacht!
Jemand hatte Unkraut in Neschles Domäne gepflanzt, das sofort beseitigt werden musste. Erkannt, getan, Kommentar geschrieben. Daraufhin meldet sich „Robin Hood“ und empört sich über diesen „Sheriff“ so heftig, dass es wie eine Farce wirkt. Der „Sheriff“ solle dem Neschle den Blog nicht zerstören und sich mal bei „Robin“ melden. Der werde es ihm schon zeigen! – Tat der „Sheriff“ natürlich nicht!
„Robin“ glaubte daher, dann einen draufsetzen zu können und schrieb einen weiteren Kommentar. Darin versuchte er, das Anliegen des „Sheriffs“ zu rechtfertigen und wiederholte olle Kamellen. Neschle löschte auch diesen Kommentar, gab selbst einen ab, beseitigte dann jedoch sämtliche Kommentare zu diesem Essay. – Warum?
Neschle hat diese Domäne erworben und behandelt sie wie einen Garten. In verschiedenen Beeten baut er etwas an, das für ihn wertvoll ist. Bei der Gestaltung spielen skurrile Wendungen und überraschende Aus- und Einblicke eine Rolle, manchmal so, dass sie sich erst beim mehrmaligen Betrachten erschließen:
In ernsthaften Argumentationen schießen scheinbar bindungslos dummgemachte und auch dumm gemachte Scherze auf. Manche Beete sind selbst ein wenig skurril: Das Beet über das „Steuerchaos“ ist z.B. selbst chaotisch angelegt: Aus dem Nichts sticht dort die Steuergeschichte hervor, um dann wieder gemach zu entrücken.
Merkwürdige Beispiele für komplexe Zusammenhänge finden sich ein. Am Rande entspringen Fragen aus der Front der Forschung und Praxisentwicklung, wie in Depeschle 1. Widersprüche werden aufgedeckt: reihenweise. Am liebsten solche zwischen Sagen und Tun.
Moraltäter hat Neschle gefressen. „Heiliger Krieg“, „zentraler Eckpfeiler“, „weißer Rappen“: Das alles geht! Auf dem Papier! Doch in der Realität ist jeder Krieg teuflisch, kein Eckpfeiler zentral und (fast) alle Rappen schwarz, wahrscheinlich sogar die meisten, die unter Schweizer „Be-Währung“ gebankert sind. –
Neschle lädt alle ein, sich seine Beete anzuschauen. Auf die Rabatten treten dürfen sie nicht; Texte sollen nur von ihm veränderbar sein. Kein Wikipedia im Meinungsland! – Neben die Beete durften alle kon- und dissonante Kommentare pflanzen, Anregungen zur Beetgestaltung und Beetumrandung platzieren.
Neschle hätte den Garten anders planen müssen, sollten die Gäste miteinander diskutieren oder er mit seinen Gästen. Seine Gäste kennen ihn, er sie nicht. Es gibt bewusst keine gemeinsame Diskussionsebene. Denn Neschles Liebe gilt dem Garten.
Nun kommt „Robin Hood“ daher, setzt seinen Kontrapunkt zu Aufschrei 2 und regt Neschle an, etwas neben sein eigenes Beet zu pflanzen und ein neues zu gestalten (Depeschle 11). So weit – so schön! Doch „Robin“ macht sich am neuen Beet breit, das Neschle ihm gewidmet hat. Er pflanzt und pflanzt und pflanzt seine Geistesgewächse penetrant in Neschles (!) Garten.
Neschle hält das aus, bis der „Sheriff von Nottingham“ erscheint und sein Unkraut einbringt. Das droht, Neschles Garten zu vernichten. „Robin“ ist wildest entsetzt: Oh nein! Wer will da Neschles Garten vernichten? „Robin“ hätte dort so viel „gelehrt“ – oder belehrt? –, freudelt er versprecherisch, ehe er sich zu „gelernt“ verbessert (mit Absicht heißt es hier nicht „berichtigt“ oder „korrigiert“!)
Doch plötzlich hält „Robin“ in einem neuen Kommentar Zwiesprache mit dem „Sheriff“, solidarisiert sich mit ihm und macht sich Sorgen um Neschles Geisteszustand. Er sondert Tipps ab und lässt auch nicht davon ab, nachdem Neschle seine Tore vor ihm versperrt hat.
Neschle ist derweil überzeugt: „Robin Hood“ und der „Sheriff von Nottigham“: Das ist ein und dieselbe Person! Viele Gemeinsamkeiten, plumpe Täuschungen. „Robin“ hatte ja zugegeben im Besitz gefährlichen Unkrauts zu sein: Woher soll da urplötzlich ein Zweiter kommen mit demselben Unkraut und derselben Verwendung dafür?
Ergebnis: Neschle ist leider gezwungen, wegen Missbrauch seiner Domain durch den „Sheriff“/„Robin“, Kommentare künftig vor der Veröffentlichung zu prüfen. –
Die gezielte, permanente Nutzung der Domain eines anderen für eigene Propagandazwecke ohne Einwilligung des Domaininhabers ist aus Neschles Sicht ein Eigentumsdelikt. Dass „Robin“ es damit bei Daten nicht sehr genau nimmt, hat er bei Aufschrei 2 gezeigt. Mag sein, dass er bei solchem Umgang damit schwere Revanchefouls von anderer Seite einstecken musste. Das kann Neschle nicht beurteilen! Er ist sich jedoch sicher: „Robin“ ist rechthaberisch, starrköpfig und von seiner eigenen Moralität völlig besoffen! Diese Kombination gibt einen Michael Kohlhaas (Heinrich von Kleist) und zeigt den Weg in den persönlichen Untergang:
Soll er sich also eine eigene Domain schaffen und dort sein Pferd satteln! Viel Erfolg! Eigentum heißt aber Verantwortung und Haftung! Von welcher perfiden Geisteshaltung muss man jedoch gepackt sein, seinen haftungsrelevanten Datenmüll in einer fremden Domain abzukippen und dabei auf die Unmoral anderer zu zeigen? Moralität zu predigen, ist eine Sache, sie wirklich zu leben, eine andere!
In jeder Gesellschaft müssen Betroffene lernen, mit Ungerechtigkeiten umzugehen. Neschle kennt das aus eigener Erfahrung! So schwer das im Einzelfall ist, so sehr es schmerzt, so lange es dauert: Man muss bei sich anfangen und man muss den Weg nach vorn finden! Das gönnt Neschle auch „Robin“! Der fängt aber wohl niemals bei sich selbst an; doch nur von da geht der Weg nach vorn: Erkenne Dich selbst!
Neschles Weg bei sich und nach vorn ist hier: Streichung aller Kommentare zur Depeschle 11 und verbesserter Schutz des eigenen Gartens. – Leider! Doch danke für das (Un)Verständnis!
[1] Die Perversion der Sensationsmacherei kennt ja heute keine Grenzen. Selbst bei so harmlosen Dingen wie Google Street View suchen Zwangs-Voyeure nach irgendetwas Delikatem, das man den Szenen andichten kann. Da gibt es schon mehrere Web-Seiten zu dieser Web-Seite, bald wahrscheinlich so viele, dass es auch dafür wieder eine Web-Seite gibt.
PDF-Datei
This post was downloaded by 1224 people until now.
Hallo Herr Neschle,
an dieser Stelle möchte ich Ihnen einen Vorschlag für ein Thema machen, welches Sie vielleicht in einem Ihrer nächsten Essays behandeln können. Es geht um die Rente bzw. die Pflege, um Umlageverfahren vs Kapitaldeckung. Gerne würde ich Ihre Meinung zu der Eignung beider Systeme bezüglich der Sicherung der Renten- und Pflegeansprüche lesen. Hierbei stellt sich auch die Frage nach allokativer vs distributiver Effizienz. Ferner würde mich interessieren ob die Aussage der Nichtfinanzierbarkeit der Rente vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung richtig ist. Denn die durch vergangene Generationen erwirtschaftete Substanz der Volkswirtschaft und die damit einhergehende relative Veränderung der Faktorkombinationen kommt allen heute!! zugute.
Staatsversagen vs Marktversagen, wer versagt weniger?
Allerdings hat das in verschiedenen Weltteilen und Gesellschaftssystemen im wahrsten Sinne des Wortes existenziell unterschiedliche Konsequenzen.