Au … Aufschrei 50

Westerwelle muss diesen Eindruck vermeiden! Egal ob homosexuell oder heterosexuell!

Westerwelle muss sich wohl von Partner und Bruder trennen! Oder die beiden müssen ihre Berufe aufgeben!

Das meint die Frankfurter Rundschau und rotzt eine Doppelseite mit dem neuen „Skandal“ Westerwelles voll. Nach deren Forderung muss(!) Westerwelle bei Auslandsreisen künftig auf jeden verzichten, der mit ihm befreundet oder verwandt ist. Dasselbe gilt für Personen, die der FDP je etwas gespendet haben oder gar Parteimitglieder sind. Die könnten nämlich Vorteile von einer Reise mit ihm haben und daraus könnte man jederzeit Bestechung konstruieren.

Keine Vorteile von einer solchen Reise könnten dagegen Personen haben, die selbst oder deren Firmen der CDU, SPD, den Grünen oder am besten der Linken etwas gespendet haben und seine politischen Gegner sind. Da wäre es dann auf jeden Fall nicht schlimm! Weil sie keine „falschen“ Vorteile haben, dürfen sie mit, ohne dass die Presse etwas aussetzen kann, zumal auch sie die Reise selbst bezahlen. Eine Leseprobe von Steffen Hebestreit (passender Name!):

„Problematisch ist es .., weil Mronz im Hauptberuf Eventmanager ist, .. Wenn Mronz mit nach Brasilien reist, wo 2014 eine Fußball-WM und zwei Jahre später Olympische Spiele anstehen, könnte er geschäftliche Vorteile haben. KönnteUnd genau diesen Eindruck muss ein Vizekanzler und Außenminister vermeiden – unabhängig von der Frage, ob er homosexuell ist oder heterosexuell.“ (Hervorhebung – LN).

Nur aus dem „Könnte“ bei noch gar nicht vollzogenen Reisen (Es wird auch über eine gemeinsame Reise nach Südafrika phantasiert!), nicht weil sie einen Anhaltspunkt hat, leitet die Presse ihre Muss-Forderung ab. Nur vor der dreckigen Phantasie der Redakteure soll Westerwelle den Kotau machen. Warum? Was ist die kümmerliche Quelle der aufgebauschten Welle der Empörung?

1. Westerwelle ist homosexuell.

Was soll die Erwähnung der Homosexualität in einem Zusammenhang, in dem sie gar nichts zu suchen hat? Eine Freudsche Fehlleistung! Ein Schuft, der Böses dabei denkt! Der Redakteur hat sie im Hinterkopf und muss hier versichern, dass er genau das nicht hat. Damit es politisch korrekt klingt!.

Käme der Redakteur auch dazu, hätte Westerwelle eine attraktive Unternehmerin an seiner Seite? Da würde die tausendfache Emma empört aufschreien! Diese Frau hätte es geschafft! Will man ihr den Beruf verbieten? Das bringt doch auch Arbeitsplätze nach Deutschland. – So könnte man es sehen. Aber nicht hier.

2. Westerwelle nimmt seinen Partner mit auf Reisen und der ist nicht nur Hausfrau.

Westerwelle muss sich von dem Partner trennen oder der muss seinen „Hauptberuf“ aufgeben (Ist er im „Nebenberuf“ eigentlich Partner von Guido Westerwelle?). Anders geht es nicht! Denn die Presse wird nie aufhören, ihre Verdächtigungsgülle auszugießen, selbst wenn Herr Mronz allein dorthin reist, wo Westerwelle mal gewesen ist oder in seiner Funktion mal sein wird! Es könnte … . Und diesen Eindruck muss Westerwelle … .

Also müssen die beiden sich trennen. Dasselbe gilt für Westerwelles Bruder, denn auch der kann seine Kontakte nicht unsichtbar machen. Westerwelle muss öffentlich mit ihm brechen, darf nie wieder mit ihm sprechen! Dann wird die Presse zwei Wochen genau darüber geifern, aber dann ist wenigstens Schluss!

3. Einige der Westerwelle begleitenden Unternehmer haben an die FDP gespendet.

Es waren zwar nur vereinzelte Teilnehmer. Aber Westerwelle muss sicherstellen, dass allein Spender und Mitglieder anderer Parteien mitfahren. Keine der FDP! Sonst könnte … . Die Presse sagt ja nur „könnte“. Und diesen Eindruck muss – sie sagt da ganz klar „muss“ – Westerwelle vermeiden.

Die FDP täte nach der Gehirngülle, die wahltaktisch auch die anderen Parteien über sie ergossen haben, gut daran, die Begleitung von Steinmeier oder Joschka Fischer zu prüfen. Sie wird auf dieselben Effekte stoßen. Oder was ist mit dem Eigennutz, etwa bei Schröders Reisen nach Russland? Und wie verdient der Joschka heute sein Geld? Wieder als Taxifahrer? Das ist nicht einmal mehr ein „könnte“!

Aber die Presse wird das nicht drucken. Denn es käme einem Schuldeingeständnis nahe. Das verkneift sich die deutsche Presse vor lauter Selbstgerechtigkeit! Oder verschiebt es bis nach den Wahlen in NRW. Jetzt aber ist FDP-Bashing! Nur das ist nicht mehr die Umfallerpartei und daher wird sie zurückschlagen. Wetten!

Nachtrag: Kaum ist die Tinte zu diesem Aufschrei fertig, da kommt dieses, unter der Überschrift eines angeblich wieder neuen Skandals um Westerwelle versteckt:

„Auch der heutige SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sieht sich jetzt Vorwürfen der Vermischung von Partei und Amt ausgesetzt. Wie „Focus“ berichtet, wurde Steinmeier als Außenminister auf seinen Reisen oft von Konzernmanagern begleitet. Die SPD habe teilweise üppige Spenden dieser Unternehmen erhalten. So ging nach Recherchen des Magazins drei Wochen vor Steinmeiers Reise nach Ghana, Togo und Burkina Faso im Februar 2008 am 18. Januar eine Spende der Evonic Industrie AG von 100.000 Euro auf dem SPD-Konto ein. Evonic-Manager Kai Uwe Brackler habe den Außenminister dann auf der Afrika-Reise begleitet. Im Wahljahr 2009 habe die SPD erneut eine Evonic-Spende von 100.000 Euro erhalten.

Wie das Auswärtige Amt laut „Focus“ bestätigte, lud Steinmeier als Außenminister zudem am 10. Juli 2008 und 28. Mai 2009 zu zwei Grillabenden in das Gästehaus Villa Borsig am Tegeler See ein. Die Gäste aus dem Kulturbereich wurden auf Staatskosten bewirtet. Ein Gutteil der 50 Gäste im Juli 2008 habe zum Kreis aktiver Wahlhelfer der SPD gehört, wie die Schriftsteller Sten Nadolny und Tilman Spengler oder der Kameramann Michael Ballhaus.“

Jetzt heißt es nur noch warten auf Joschka! Und auch da wird was kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Es wäre nämlich auch schon unnatürlich, wollte man es Politikern verbieten, sich mit eigenen Parteigängern zu umgeben. Partei heißt Partei, weil sie Partei ist. Was im Fall Steinmeier verwerflich ist: Das Ganze geht auf Staatskosten. Bei Westerwelle haben alle Leute selbst bezahlt!

PDF-Datei
This post was downloaded by 1036 people until now.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert