Au … Aufschrei 35

Sprichst Du nur noch Power Point?

Das lange Sterben des ganzen Satzes

Gänze Sätze? War mal. Ist nicht. Nicht mehr. Heute: Power Point! – Was Power Point? – Ist in! Und Power Point ist, wenn schon hinter einzelne Wörter oder halbe Sätze ein kraftvoller Punkt. – Pardon: gesetzt wird. Oder ganz ohne Punkte. Ein Stakkato hinter Spiegelstrichen.

Es ist wie „Pochern“[1] auf seriös getrimmt. So wie Oliver Pocher spricht, nur schöner aufgemacht. Fast immer aber schlecht geordnet, miserabel gegliedert, ungewichtet und in einfache Schemen gepresst. Gut lesbar? Ja sicher. Absolut! Schöner Ausdruck mit sehr bildlichem Eindruck. Das ist das Wichtigste! Dazu amerikanisierter Sprachstil. Im Vortrag dann sowieso. „Au … Aufschrei 35“ weiterlesen

Leon Neschle 45 (23. Woche 2007)

Allein der Scharfsinn ist willkommen, doch es will nur Schafsinn kommen

Prosodie verlass uns nie! (fordert Neschles bester Bekannter)

Neschle stellt immer wieder fest: Nur wer musikalisch ist, findet auch den Ton in einer fremden Sprache. Nur wer die Musik beim Sprechen spürt, hört sich so an, wie sich ein Einheimischer anhören könnte. Das gilt nicht nur für tonale Sprachen wie Mandarin, in dem der Ton bei einzelnen Silben auch die Bedeutung macht. Musik ist wie die Mathematik eine Welt-Sprache, doch jede Sprache ist auch Musik.

Die Frage „Was willst Du denn schon wieder?“ scheint im Deutschen schriftlich klar formuliert. Und doch wird gesprochen (oder gesungen) aus ihr etwas völlig anderes je nachdem, welche Sprachmusik man hineinsteckt. „Prosodie“ oder „Prosodik“ nennt man diese Sprachmusik, „prosodisch“ ihren Ausdruck. Der Duden definiert „Prosodie“ hochgestochen als „Lehre von der metrisch-rhythmischen Behandlung der Sprache“.

Wie kommt Neschle auf solch ein Thema? Per Zufall, denn er hatte neulich einen Dissertationsentwurf auf dem Tisch, in dem Prosodie eine wichtige Rolle spielte. „Leon Neschle 45 (23. Woche 2007)“ weiterlesen

Leon Neschle 28 (43. Woche 2007)

Ihr seid mich doch am Herz gewachsen!

At a dinner party one should eat wisely but not too well, and talk well but not too wisely. (W. Somerset Maugham)

Gezz hamm mich gleich mehrere von Euch schon ein paa Wochen, ma sagen, „bewünscht“ für ein’n (Man beachte das abgetauchte „e“!) weiteren Beitrach inne Reviersprache (Depeschle 12). Meintswegen, happich gesacht. Ich machet! Pech gehappt! Denn wennich et gezz nich mach, wo wäa da die Sinngebung, meint auch die Knebels sein’n Hebbert! „Leon Neschle 28 (43. Woche 2007)“ weiterlesen

Neschle-Depeschle 12

Machma datt Mäh ei!

Neschle-Depeschle-Neschle-Depeschle-Neschle-Depeschle
Für den kleinen Hunger zwischendurch: Der schnelle Einwurf in den Strafraum

Slang is a poor man’s poetry. (John Moore)

„Machma datt Mäh ei!“ Diesen „Titelsatz der Liebe“ sagte eine Mutter im Ruhrgebiet zu ihrer kleinen Tochter am Tag der Loveparade in Essen. Die hochdeutsche Übersetzung lautet: „Streichle bitte mal das Schaf!“.

In diesem Essay geht es um Sprache und die Liebe dazu, genauer um die im Ruhrgebiet und die Liebe dazu, zur Sprache und zum Ruhrgebiet natürlich. – „Neschle-Depeschle 12“ weiterlesen