Au … Aufschrei 35

Sprichst Du nur noch Power Point?

Das lange Sterben des ganzen Satzes

Gänze Sätze? War mal. Ist nicht. Nicht mehr. Heute: Power Point! – Was Power Point? – Ist in! Und Power Point ist, wenn schon hinter einzelne Wörter oder halbe Sätze ein kraftvoller Punkt. – Pardon: gesetzt wird. Oder ganz ohne Punkte. Ein Stakkato hinter Spiegelstrichen.

Es ist wie „Pochern“[1] auf seriös getrimmt. So wie Oliver Pocher spricht, nur schöner aufgemacht. Fast immer aber schlecht geordnet, miserabel gegliedert, ungewichtet und in einfache Schemen gepresst. Gut lesbar? Ja sicher. Absolut! Schöner Ausdruck mit sehr bildlichem Eindruck. Das ist das Wichtigste! Dazu amerikanisierter Sprachstil. Im Vortrag dann sowieso. „Au … Aufschrei 35“ weiterlesen

Leon Neschle 43 (21. Woche 2008)

Formel 1 ersetzt Straßenverkehr

Das Schiff hat Schlagseite. Wir können es nur wieder aufrichten, wenn wir alle auf dieselbe Seite gehen 😉 (Willi Entenmann, Ex-Trainer des VfB Stuttgart)

Neulich in Düsseldorf: Eine Diskussion unter Bankern über die Subprime-Krise. Neschle hatte in zwei Essays schon eine ganze Kollektion von Ursachen dafür genannt (Neschle 33 und 41). Die wurden dort zum Teil erwähnt. Aber die Übertragung der Krise nach Deutschland wurde durch weitere Ursachen ergänzt, die auf intimen Kenntnissen beruhen: „Da kommen die Verträge an mit drei Ordnern ‚Allgemeine Geschäftsbedingungen’. Auf Englisch! Ja meinen Sie, die liest einer hier durch? Wir vertrauen da den amerikanischen Kollegen und den Rating-Agenturen.“ Oder: „Wer hebt denn in Deutschland den Finger und fragt nach? Da gibt man sich die Blöße, vom modernen Banking nichts zu verstehen. Modernes Banking ist für die meisten von uns identisch mit dem amerikanischen. Da denkt keiner mehr nach. Aber das ist in der Wissenschaft doch nicht anders. Auch die ist ja völlig amerikanisiert.“ Fast hätte Neschle noch hinzugefügt: „Was aus den USA kommt, wird hier doch gefressen wie Hamburger aus den Donald-Stuben“(Neschle 36). „Leon Neschle 43 (21. Woche 2008)“ weiterlesen

Leon Neschle 40 (17. Woche 2008)

Große Architekten „verbauen“ sich in Denkmälern

The neurotic builds castles in the air, the psychotic lives in them, and the psychiatrist collects the rent. (Anonymous)

Zu dem obigen Spruch gibt es eine Steigerung: Es gibt Neurotiker, die dürfen ihre „Schlösser“ auch auf der Erde bauen. Dafür lassen sie sich von anderen Neurotikern bewundern und die Psychiater gehen leer aus. Der Kern ihrer Neurosen ist: Gebäude müssen ein Denkmal setzen, für den Bauherrn oder besser noch für den Architekten selbst. Sie dürfen sich aber auf keinen Fall bewohnen oder nutzen lassen. Bauwerke werden nur dann wirklich berühmt, wenn sie faktisch zu nichts zu gebrauchen sind. Das haben schon die Cheops-Pyramide oder der Koloss von Rhodos gezeigt. Auf diese Einsicht kann man wirklich bauen. Nur Brücken sind davon irgendwie ausgenommen, sonst wären es ja keine Brücken. „Leon Neschle 40 (17. Woche 2008)“ weiterlesen

Leon Neschle 38 (11.-13. Woche 2008)

Ökonomische Verblödung in Deutschland als Griechische Tragödie

„Deutsche sind Wirtschaftslaien.“ (Fred. B. Irwin, Chef der US-Handelskammer in Deutschland)

Mehrmals im Monat besucht der Chef der US-Handelskammer in Deutschland, Fred B. Irwin, verschiedene Schultypen in Deutschland: „Ich bin jedes Mal erstaunt, dass Wirtschaft nirgends ein Unterrichtsthema ist“, stellt er fest. Er erfährt dort auch, dass Selbständigkeit für deutsche Schüler keine berufliche Alternative ist. Ihre Ängste werden gefördert von ihrer ökonomischen Ahnungslosigkeit: „Hat man keine Ahnung von Wirtschaft, ist man immer etwas hoffnungslos.“ Wüssten die Deutschen davon mehr, „würde die Skepsis gegenüber der Marktwirtschaft und auch der Neid gegenüber Gutverdienern geringer sein“, meint Mr. Irwin (RP v. 4. März 2008). „Leon Neschle 38 (11.-13. Woche 2008)“ weiterlesen

Leon Neschle 37 (10. Woche 2008)

Die ökonomische Bildung der deutschen Abiturientia

Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war (vorher) im Bilde. (Curt Goetz)

Deutsche Abiturienten wissen nicht nur nach der Ansicht von Fred B. Irwin, Chef der US-Handelskammer in Deutschland, wenig von Ökonomie. Immer wieder wurde Neschle dies aufgedrängt, wenn er zunächst das ökonomische „Wissen“ der abiturverbildeten Studienanfänger auf das Niveau der Sonderschüler bringen musste.

Neschle hat sich daher nach einer umfangreichen, über Jahre dauernden Studie mit vielen Echtzeit-Analysen die Mühe gemacht, dieses Wissen aufzuzeichnen. Hier nun das Ergebnis (Sascha, Kommentar zu Neschle 36, hatte die Idee zur Aufzeichnung!): „Leon Neschle 37 (10. Woche 2008)“ weiterlesen