Leon Neschle 76 (12. Woche 2012)

Forumskinder feiern Forumskinder –
Shitstorm Defending oder: Meckern2 und Master ≥ Diplom

Wer meckert, dass andere meckern, meckert zwar auch, aber auf „höherer“ Ebene (Neschle)

Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Lichtenberg)

„Shitstorm“ bezeichnet laut Wikipedia „ein Internet-Phänomen, bei dem massenhafte öffentliche Entrüstung sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt. … Dabei richtet sich die Empörung zumeist ‚aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend‘“ auch gegen Einzelpersonen.

Dass es sich bei der „Skandal-Klausur“ nicht um einen „echten Shitstorm“ handelt, liegt nicht an positiven privaten Mails und Anrufen, die ich daneben erhalten habe. Die sind wohl typische Begleiter jedes Shitstorms, obwohl sie in keiner Definition vorkommen. Vielmehr nahmen noch viel zu wenige daran teil und es gab positive öffentliche Kommentare. Ich bin dankbar für diese Kommentare, weiß aber, dass sie mir weniger helfen als die Verfasser (mir) das wünschen. Forumskinder sehen darin eine Manipulation, zumal ich selbst den Administrator stelle. Ich habe daher bei Leon Neschle 75 auch solche Kommentare gestrichen. –

Die Situation bei einem echten Shitstorm gleicht der Lynchjustiz. Da wird der Angeschuldigte zum Opfer, das nicht einmal seine Richter kennt. Überall außerhalb des Netzes würde diese Situation als ungerecht und unzivilisiert gelten. Im Netz nicht unbedingt. Denn das Netz ist weder zivilisiert noch gerecht. In dieser „neuen Gesellschaft“ geht es immer noch archaisch zu, und die Piraten wollen, dass es so bleibt. Kein Wunder, dass sich auch die Kriminalität von der realen Welt ins Netz verlegt.

Netiquette ist für die meisten dort ohnehin ein Fremdwort. Legt man den kategorischen Imperativ von Kant zugrunde, ist jeder Shitstorm wohl selbst ein Verstoß gegen die Netiquette: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Originalzitat)

A. Die anonyme Masse greift an und fordert vom Angegriffenen ihre individuellen „Rechte“ ein

Die Erwartung jedes einzelnen Entrüsteten in einem Shitstorm ist: Jede Kritik, jede Entrüstung sollte vom Angeschuldigten auch einzeln beantwortet werden. Zu jeder persönlichen Beleidigung soll er separat Stellung nehmen. Dazu meint jeder Angreifer ein „natürliches und individuelles Recht“ zu haben!

Statt „die Würde des Amtes“ zu wahren und die zunächst schon über 400 Journalistenanfragen auf das Wesentliche zu konzentrieren, hat der ehemalige Bundespräsident Wulff dieses „individuelle Recht“ jedes Angreifers anerkannt und versucht, sogar die seltsamsten und intimsten Anfragen einzeln zu beantworten bzw. beantworten zu lassen. Es kamen jedoch täglich neue dazu, weil die Zahl der Frager größer wurde und fast jede Einzel-Antwort mit weiteren Anfragen bedacht wurde, die dann ebenfalls einzeln beantwortet sein wollten.

Wulff hätte sich darauf niemals einlassen dürfen! Dabei war auch das noch gar kein richtiger Shitstorm. Echter Internet-Shit ist weit komplexer und besteht keinesfalls nur aus Fragen über ein einzelnes Medium. Sachliche Kritik mischt sich in der Medienvielfalt mit Spekulationen, persönlichen Angriffen und Beleidigungen.

Im echten Shitstorm wird daher dem Anschuldigten durch ein vermeintliches „individuelles Recht der Entrüster“ auf Einzelreaktion jede Chance genommen, sich zu verteidigen. Und auch hier erzeugt jede Antwort neue Angriffe, solange der Angeschuldigte nicht „hängt“ oder vollends „gesteinigt“ ist.

Was müsste denn der Angeschuldigte tun, wenn er jeder Einzelkritik seiner Angreifer gerecht werden wollte?

a. Er müsste zunächst die sachlichen Argumente abtrennen und ordnen (denn Empörung macht Trappatoni-chaotisch!). Anders als im persönlichen Dialog mit einem bekannten Kritiker kann er bei seiner Antwort nicht auf spezifische Vorkenntnisse fokussieren, denn im Netz sind die Adressaten anonym. Und jeder kann einen „Dialog“ „einsehen“, auch wenn ihm für dessen Beurteilung das Hintergrundwissen fehlt und er ihn gerade deshalb nicht „einsehen“ kann. Wie soll der Angegriffene da (weitere) Un- und Missverständnisse vermeiden? Seinen Angreifern sind diese dagegen egal. Ihr Ziel, den Anschuldigten zu treffen, erreichen sie auch so. Und weitere Missverständnisse erzeugen weiteren Shit, der den Storm fetter und schmutziger macht.

b. Danach müsste der Angegriffene fehlerhafte Spekulationen und Unterstellungen einzeln zurückweisen, wobei er angesichts seiner Lage ein fast unüberwindliches Glaubwürdigkeitsproblem hat. Was immer er behauptet, ihm wird misstraut und er hat die Masse gegen sich.

Unausgesprochen gilt dabei das Shitstorm-Prinzip der Beweislastumkehr: Die Masse der Angreifer muss nicht die Schuld des Angegriffenen nachweisen, sondern der muss jedem einzelnen aus dieser anonymen Masse bis zu dessen Zufriedenheit aufzeigen, dass er keine Schuld hat bezüglich aller Einzelvorwürfe.

Beim Umgang im Netz sind wir eben noch da, wo primitive Gesellschaften einmal angefangen haben. Das ist die Spielwiese von Piraten, rechtsstaatliche Grundsätze sucht man da vergebens.

c. Schließlich muss der Angegriffene überlegen, wie er mit persönlichen Beleidigungen umgeht:

– Macht er „die Diva“ und sagt gar nichts mehr?

– Spielt er „die beleidigte Leberwurst“ und äußert sich nur noch zu den persönlichen Angriffen, aber nicht mehr zur Sache und zu den Spekulationen?

– Lässt er die persönlichen Angriffe von sich abprallen und widmet sich allein der sachlichen Kritik?

Eine Form der Antwort bleibt dem Angeschuldigten jedoch verwehrt: Er kann es den Angreifern nicht mit gleicher Münze heimzahlen und sie ebenfalls persönlich angreifen. Denn in aller Regel kennt er die anonymen Angreifer nicht.

Was waren das für Zeiten als sich zwei Kontrahenten beim Duell Auge in Auge gegenüberstanden! Als Sekundanten auf Fairness achteten! Diese Zeiten sind vorbei seit Shitstorm angesagt ist im Zeitalter des Mobbing und des Head-Bashing. Da hat ein Angeschuldigter schon verloren, bevor er den ungleichen Kampf aufnimmt.

Aber was folgt daraus für Neschle und sein Alter Ego bei der Reaktion auf den verbliebenen „Mini-Shitstorm“?

Am Anfang ließ Neschle hier jeden Kommentar zu. Dann benutzte jemand die Neschle-Seite für eigene Veröffentlichungen, worunter persönliche Steuerdaten anderer Personen waren. Seitdem ist ein Filter vorgeschaltet und der Administrator entscheidet, in aller Regel ohne Neschle zu fragen. Beim letzten Mal (Leon Neschle 75) hat Neschle aber ganz persönlich dafür gesorgt, dass Kommentare vom Netz genommen wurden oder gar nicht erst erschienen, darunter auch solche, die für sein Alter Ego positiv waren. Warum?

Eigentlich beantwortet sich die Frage aus den vorhergehenden Überlegungen zum echten Shitstorm. Ich bin gar nicht in der Lage, mich sinnvoll zu verteidigen, wenn ich zig Kommentare zulasse, in denen meist anonyme Verfasser Sachargumente, Spekulationen und (leider zum sehr geringen Teil immer noch) persönliche Verunglimpfungen mischen und von mir jeweils eine individuelle Antwort erwarten, auf die sie möglicherweise einen neuen Kommentar mit derselben Erwartung posten. Deshalb muss ich es zumindest vorerst bei den ersten Beispielen zu Leon Neschle 75 belassen, obwohl die neuen Kommentare sogar einen deutlich höheren Anteil sachlicher Argumente haben (Einziges Beispiel mit 100% siehe Fußnote 1).

Jede Einzelreaktion kostet mich mehr Zeit als den Kommentator selbst. Denn der kann und darf sich anonym äußern und muss sich nicht sauber gewaschen ins Schaufenster dem kritischen Blick aller ausliefern. Zudem müsste ich fast jeden Kommentar-Mix vor meiner Antwort zerlegen und ordnen.

Ich habe mich daher entschlossen, persönliche Verunglimpfungen völlig zu ignorieren und auf Spekulationen (fast, s.u.) nicht einzugehen. Stattdessen widme ich mich einigen kritischen Sachargumenten aus „gelöschten“ Kommentaren, die mir typisch scheinen. Ich habe die Kommentare selbst aber nicht zugelassen, weil ich auch bei diesen den üblichen Mix aus Spekulationen, persönlichen Vorwürfen und Sachargumenten finde. (Vielleicht ändere ich diese Entscheidung, wenn mir die Zeit reif scheint!)

B. Der große Widerspruch: Wer öffentlich meckert, dass andere öffentlich meckern, meckert der nicht selber öffentlich?

Die ersten beiden Argumente stammen von einer anonymen Studentin, das zweite auch von einem weiteren Kommentator, den ich dort als Fußnote anfüge. Dass die Studentin ihr Geschlecht und nicht ihren Namen offenbart hat, ist für eine geistige Debatte zwar unerheblich, aber so ist es nun einmal. Zwei sachliche Kritikpunkte finden sich dort:

1. Die Studierenden würden den Weg über das Internet wählen, weil ich bei einem persönlichen Gespräch meine Meinung sowieso nicht ändern würde.

2. Mit meinem Blog tue ich genau das, was ich bei Studierenden verurteile: Ich koche die Sache allein mit ihren negativen Aspekten öffentlich hoch und schade dadurch dem Image der Studierenden und ihrer Hochschule.[1]

Zu 1: Im Umkehrschluss hieße das: Studierende suchen mich nur noch dann persönlich auf, wenn ich ihnen zuvor die Änderung meiner Ansichten garantiere. Das würde ich a. nur tun können, wenn ich meine Meinung stets unbedacht äußerte, so dass sie immer korrekturbedürftig ist; b. auch ohne das persönliche Gespräch wüsste, dass die Studierenden immer die besseren Argumente haben. Vor einem Gespräch ist das reine Spekulation, selbst wenn man bei mir noch nicht auf „Altersstarrsinn“ setzt.

Dieses Argument erinnert mich an den Fall, in dem Karl aus dem vierten Stock sich bei Hans im ersten Stock ganz spontan einen Hammer leihen will. Im dritten Stock kommen Karl Zweifel und er fängt an zu spekulieren: Schließlich hat er Hans lange nicht gesprochen! Im zweiten Stock verstärken sich die Zweifel, weil er meint, Hans habe ihn beim letzten Mal nicht gegrüßt. Vor dessen Tür angekommen, denkt er, Hans habe kürzlich noch seine Kinder vom Hof vertrieben. Karls Zweifel sind jetzt so groß wie sein Stolz. Und als Hans, der von dem Hammerwunsch noch gar nicht weiß, die Tür öffnet, sagt Karl zu dessen Verblüffung: „Behalt doch Deinen Scheiß Hammer!“ Hätte sich Karl diesen Spekulationen schon vorher hingegeben, hätte er sich gar nicht erst auf den Weg zu Hans gemacht.

Und was wird nicht alles spekuliert unter Studies, welche Gerüchte werden dort in die Welt gesetzt und gerne geglaubt. Zugegeben: Das gab es schon früher. Aber niemals vorher haben falsche Gerüchte und Spekulationen eine derart schnelle und weite Verbreitung gefunden. Aus meiner Kenntnis und Erfahrung kann ich nur sagen: Immer dominieren die „Negativerwartungen“ und die weitaus überwiegende Zahl der Spekulationen ist schlicht falsch, im Fall der „Skandal-Klausur“ etwa die über spezifisch angehobene Bewertungen, um die Durchfallquoten erträglich zu halten (Kommentar bei Leon Neschle 75). Aber es könnte(!!!) ja sein und weil es angesichts des Mini-Shitstorms typisch für den Angegriffenen scheint, wird es von den Forumskindern gerne geglaubt. Denn es wird weder vorher noch nachher an der eigentlichen Quelle (dem Lehrstuhl) verifiziert. Dabei wäre es so einfach: Man müsste dort nur mal nachfragen, bevor man eine solche Vermutung in die Welt setzt. –

Für alle Studierenden, die doch mit dem Gedanken spielen, meine Sprechstunde zu nutzen: Ich kann nur ganz platt sagen: „Versuch macht klug.“ Eine Garantie, dass ich meine Meinung ändere, die kann ich im Vorhinein niemanden geben. Sorry!

Zu 2: Richtig ist: Wie die Studierenden benutze ich nun auch das Netz für die öffentliche Diskussion. Ich habe mir meinen Schritt reiflich überlegt und glaube, dass dies kein Widerspruch ist, zumal ich dabei anders agiere als einige meiner Kritiker.

a. Als ich mit meinen Beiträgen ins Netz ging, waren viele meiner anonymen Ankläger längst da. Deren Beiträge hätte ich gar nicht mehr verhindern können. Was hätte ich also tun sollen? Die Beiträge waren anonym und enthielten insgesamt alles, was sich auch in einem echten Shitstorm findet. Wäre es da wirklich besser für das Image der Essener Studenten gewesen, ich hätte das einfach so stehen lassen?

Ich habe dann dazu aufgefordert, die öffentliche Diskussion um Inhalte der Klausur ebenso wie persönliche Beleidigungen zu unterlassen und bin auch sonst in der Sache nicht untätig geblieben: Mittlerweile habe ich bei der Ombudsfrau der Universität angeregt, einen internen Kommunikationskanal für solche Zwecke zu schaffen. Die hat schon ihre Bereitschaft dazu geäußert. Jetzt muss die Sache nur noch publik werden und die Studies müssen es verstehen und diesen Kanal wirklich annehmen.

b. Wenn ich öffentlich meckere, dass einige wenige(!!!) meiner Studies öffentlich meckern (Meckern2), scheint das ein Widerspruch zu sein. Seit dem klassischen Rätsel, in dem ein Kreter behauptet „Alle Kreter lügen“, hat dieses Problem die Menschheit beschäftigt. Das Ergebnis aber ist eindeutig: Kein Widerspruch, weil unterschiedliche Sprachebenen.

Wenn ich öffentlich meckere, dass diese Studies öffentlich meckern, ist das seit der Unterscheidung von Objektebene (Der Hund hat vier Beine.) und Metaebene (Der „Hund“ hat vier Buchstaben.) ebenso wenig ein Widerspruch wie ein Verbot freiheitsfeindlicher Aktivitäten gegen die Freiheitsrechte verstößt. Anders als meine Essener Studenten meckere ich nicht öffentlich über sie, außer dass ich darüber meckere, dass sie öffentlich meckern. Ich rede damit zur „Geschäftsordnung“, nicht zur Sache oder zur Person. Dass ich mich auch der Tendenz zum reinen Büffeln entgegengestellt habe, ist nicht das spezifische Problem meiner Essener Studenten(!!!), sondern das aller Bachelor-Studenten mit „Scheibchenprüfungen“ al la Bolognese.

c. Hätte ich im Netz agiert wie einige Studies, hätte ich sie als „dumm und faul“ beschimpfen müssen. Das Gegenteil habe ich getan: Ich habe die Qualität der Studierenden in Essen ausdrücklich gelobt. Wenn der eine oder andere dann dennoch seinen Professor und dessen Arbeit weiter verunglimpft, würdigt er damit sogar dieses Lob herab. Schade, denn es schadet ihm selbst! Doch solche Studies gibt es zum Leidwesen der Kommilitonen leider an jeder Uni. Sie sind in Essen sicher nicht häufiger als unter vergleichbaren Umständen an anderen öffentlichen Hochschulen.

Ich glaube fest, dass unsere besten Studenten international gut mithalten können. Ich kann diese Meinung auch mit einem Beispiel begründen. Ein Student hat mir dafür vor einiger Zeit die Augen geöffnet:

Dieser Student hatte sich bei einer internationalen WP-Gesellschaft beworben und kam nach einigen Bewerbungsrunden immer weiter. Um ihn herum viele Absolventen von Oxford, Havard und anderer „Eliteuniversitäten“, aber auch solche „normaler Unis“; denn die Bewerbungsrunden kannten nicht die üblichen und häufig so falschen Vorurteile. Dann kam der Vortrag eines „Partners“, bei dem dieser auch Fragen an die Absolventen stellte. Bei einer Frage zu Realoptionen mussten alle anderen passen, außer der Essener Student. Bei der Nachfrage des Dozenten, von welcher Uni er denn komme, ging bei der Antwort ein Raunen durch die Menge. Als der Essener Student dann noch lapidar erklärte, er wisse das aus seiner Vorlesung, war die Verblüffung perfekt.

Weil dies extrem selten geschieht, erinnere ich mich gut daran, dass dieser Student noch nach erfolgreicher Bewerbung in meiner Sprechstunde erschien, um mir für diese Einsichten zu danken. Dass er sich die „erfolgreichen Einsichten“ nicht allein selbst zuschrieb, ist ebenfalls sehr selten. Deshalb sind solche Momente Highlights im Leben eines Professors und tun mehr für seine Motivation als alles andere.

d. Dass die Äußerungen im Netz ohnehin zum Schlechten verzerrt sind, ist vielen Außenstehenden nicht klar. Sie wittern eher die Spitze eines Eisbergs statt einer schweigenden Mehrheit, die sich anders als einige Shitstorm-Aktivisten zumindest nicht zu persönlichen Angriffen hinreißen lässt.

Ich bin sicher, dass sich hier insgesamt nur eine kleine Minderheit lautstark zu Wort meldet, die sich freilich selbst viel größer fühlt. Es wäre aber ein Schelm, der behauptete, bei einem solchen (Mini-)Shitstorm stünden die fähigsten Studenten in der vordersten Front. In meiner gesamten Zeit als Professor habe ich noch niemals erlebt, dass ein Student meinte, er habe zu viele Punkte oder eine zu gute Note erhalten. Darüber gab es noch nie eine Beschwerde!

C. Bachelor und Master: Bolognese von innen und außen

Die weiteren Argumente stammen von einem (nicht betroffenen) ehemaligen Master-Studenten aus der VWL. Der kritisiert an meinem Blog vor allem zwei Dinge:

1. Ich solle besser innerhalb des Bachelor- und Masterkonzept arbeiten und dort verbessern, statt von außen daran herumzunörgeln. Bologna sei nun mal die Vorgabe.

2. Aus seiner Sicht sei er mit dem Master ebenso gut bedient wie mit dem Diplom. Er sehe da keinen Qualitätsunterschied.

Besonders die zweite Frage trifft einen der entscheidenden Gründe für die Entstehung des Neschle-Blogs überhaupt. Er hat nichts, aber auch gar nichts mit besonderen Problemen in Essen zu tun. Diese Probleme gibt es Bologna-weit. Und es gereicht mir und meinen Studenten wohl nicht zum Schaden, dass wir diese Dinge früher als andere erkannt haben, beim Namen nennen und dagegen angehen, wenn offenbar auch noch nicht mit allen Studenten gemeinsam.

Zu 1.: Was dieser ehemalige Student als „Entweder/Oder“ darstellt, ist in Wahrheit ein „Sowohl/Als auch“. Ich lege Wert darauf, dass ich das Bologna-System nicht von innen torpediere, nur weil ich es von außen angreife. Das gilt selbst für Fälle, wo das neue System merkwürdigste Blüten geschlagen hat. Das Fatale dabei ist, dass ich dadurch sogar dazu beitrage, ein System zu stützen, das ich für falsch halte. Leider tue ich also genau das, was mein Kritiker von mir verlangt und zwar bis zur persönlichen Schmerzgrenze. Beispiel gefällig:

In den Umbruchzeiten nach Bologna gab es jede Menge wirre Ideen. Schließlich forderte man jetzt genau das, was man im deutschen Gesamthochschulkonzept kurz zuvor noch kategorisch abgelehnt hatte: konsekutive Studiengänge.

Das brachte einige Professoren und Politiker(!!!) auf die Idee, einen Masterabschluss zu kreieren, der dem Diplom- oder Bachelor-Abschluss in einem ganz anderen Fach folgte. So hielt man es z.B. für möglich, auf den Diplom-Chemiker oder Diplom-Designer einen MBA (Master of Business Administration) draufzusatteln.

Um einen Vergleich zu wagen: Es ist, als würde der Friseurgeselle sich nach abgeschlossener Lehre zum Maurermeister ausbilden (lassen), ohne je eine Maurerlehre gemacht zu haben. Trotzdem werden für den Meisterkurs der Maurer die Kenntnisse aus der Maurerlehre vorausgesetzt und dürfen daher dort nicht mehr gelehrt werden.

Genau vor diese Situation wurde ich gestellt. Hätte ich reagiert, wie das mein Kritiker von mir vermutet, wäre ich vor lauter Kritik an diesem Konzept gar nicht zur Arbeit gekommen. Stattdessen habe ich die unmögliche Herausforderung angenommen.

Wäre ich aber dem Master-Konzept streng gefolgt, hätte ich mit den fachfremden Kandidaten „Finance“ allein auf Masterniveau machen müssen. Das wäre zum Desaster geworden, weil sowohl die formalen (mathematischen) als auch die inhaltlichen Vorkenntnisse fehlten. Um ein einigermaßen akzeptables Ergebnis zu erreichen, schuf ich einen eigenständigen Vorlesungsmix, der zu Beginn auch Anfängerwissen enthalten musste. Das aber durfte nach dem Master-Konzept eigentlich nicht sein. Ich musste also gegen die Regeln des Konzepts verstoßen, um dessen Ergebniswunsch zu erreichen.

Konstruktive Arbeit im Master-Konzept und dessen Ablehnung schließen sich also selbst bei solchen Extremformen keineswegs aus, auch wenn der Lehrende damit das abgelehnte Konzept mit Leben füllt und weiter am Leben erhält.

Zu 2.: Die Frage Master ≥ Diplom hat für mich zwei Aspekte, einen äußeren und einen inneren. Beim äußeren Aspekt stellt sich für mich vor allem die Frage, ob die neuen Titel eine echte Marke mit Qualitätssicherheit und Qualitätskonstanz darstellen; beim inneren Aspekt geht es um Wissensverankerung und Wissensverknüpfung. Unter allen Aspekten fallen Bachelor/Master und die mit ihnen gekommenen Prüfungsusancen gegenüber dem Diplom durch. Das will ich gern belegen:

a. Die äußeren Aspekte: Ein Markenprodukt verlangt Qualitätssicherheit und Qualitätskonstanz. Wesentliches Instrument dafür ist nach Bologna die Akkreditierung von Studiengängen nach internationalen Maßstäben. Beim Bachelor betrifft dies keineswegs nur die Universitäten, sondern auch Fachhochschulen (heute meist „Hochschulen“ oder „Universities for Applied Sciences“ genannt) und Berufsakademien.

Diese Institutionen haben a. individuelle Bachelor-Konzepte und Lehrinhalte, b. verschiedene Qualitäten des Lehrpersonals und, trotz scheinbarer Gleichheit, c. einen unterschiedlichen Lehrumfang.

Drehschraube für den Lehrumfang ist die „Workload“. Damit lassen sich Bachelor-Studiengänge konstruieren, die sich in der Zahl der Präsenzstunden und der Kontaktstunden mit den Lehrkräften fast beliebig unterscheiden.

Akkreditierungskommissionen, sofern sie bei ihrem umfangreichen Prüfungsauftrag überhaupt alles mitbekommen, akzeptieren nach meiner Erfahrung die merkwürdigsten Konstruktionen, wenn sie die antragstellende Hochschule plausibel darstellen kann. Was der Student nicht an der Hochschule macht, wird ihm einfach als fiktive Arbeitszeit für zuhause angerechnet. Dabei sind Unterschiede von 100% bei demselben Fachinhalt sehr leicht möglich und durchaus üblich.

Besonders gern sehen Bologna-Akkreditierer schulmäßig „betreutes Studieren“ und eine darauf verwendete „Workload“. Millionen von Diplom-Kandidaten haben sich z.B. selbst auf ihre Diplom-Arbeit vorbereitet, ohne dass die Vorbereitung Teil des Lehrplans war. Neschle weiß jedoch von Fällen, in denen heute die Zeit einer kompletten Vorlesung als Workload für die „Vorbereitung“ auf die Abschlussarbeit akzeptiert wurde. Da alle formalen Anforderungen schon schriftlich festliegen und die inhaltlichen Anregungen bei mehreren Zuhörern nicht themenspezifisch gestaltet werden können, erlahmt das Interesse der meisten Studierenden an dieser Vorbereitung schon nach einem Fünftel der veranschlagten Zeit. Die Akkreditierer finden die Idee aber noch heute toll. Denn sie entspricht dem „Traum von Bologna“, dem mental durch- und überbetreuten Helikopter-Studenten (Leon Neschle 70).

Spielend lassen sich gleichartige Seminare mit völlig verschiedener Workload einrichten. Was der Student an Arbeit zuhause dafür benötigt, bestimmt im Grunde die Hochschule nach der Daumenregel. Und je mehr man dem Studenten fiktiv an Haus-Arbeit zuweist, umso weniger Präsenzstunden muss man für die Uni veranschlagen, umso weniger Arbeit und Geld kostet der Student die Hochschule. Zwei nach der Workload identische Bachelor-Abschlüsse können daher erhebliche Unterschiede in der Zahl der Präsenzstunden aufweisen.

Da der Bologna-Bachelor im internationalen Zusammenhang gesehen werden muss, hat sich eine Übung internationaler Anerkennung etabliert. Es gilt das Prinzip Bachelor = Bachelor und Master = Master unabhängig von Institution und Herkunftsland. Ich bin jedoch sicher: Es ist wie bei der Wurst, nur schlimmer: Der Leser möchte gar nicht wissen, was da zum Teil drin ist im internationalen Bachelor aus Land X oder Y, z.B. ein Fach „Investment“, das zu fast 90% aus reiner Länderkunde besteht, damit man weiß, wo überall in diesem Land man investieren könnte oder sollte.

Hochschullehrer sind gehalten, auch Teilleistungen anzuerkennen. Hat jemand ein Fach an einer anderen Hochschule im In- oder Ausland studiert, wird das bei seiner Heimathochschule anerkannt und kommt dort in aller Regel mit der Benotung der anderen Hochschule aufs Zeugnis. So schön die Sache klingt und so wichtig sie für den internationalen Austausch ist: Dies hat einen „Notentourismus“ in Gang gesetzt, bei dem sich Studenten Noten von Hochschulen anrechnen lassen, die als „großzügig“ bekannt sind.

Professoren konnten diesen Notentourismus bislang ein wenig unterbinden, indem sie die anzurechnenden Leistungen auf „Gleichwertigkeit“ prüften. Die Studenten mussten notfalls beglaubigte Informationen vorlegen, übersetzt in die deutsche Sprache und das deutsche Notenschema.

Diese Funktion bei der Qualitätssicherung wird den Professoren künftig wohl erschwert. Denn die Beweislast soll umgekehrt werden. Nicht der Student soll mehr die „Gleichwertigkeit“ belegen müssen, sondern der Professor muss „fehlende Gleichwertigkeit“ nachweisen. Konsequenterweise müsste der Student dann auch auf beglaubigte und übersetzte Zeugnisse verzichten können. Dem Professor müsste es obliegen, sich diese Informationen mit kriminalistischem Spürsinn z.B. an griechischen oder weißrussischen Universitäten zu holen. Was das für die Anerkennungspraxis und die Qualitätssicherung und die Arbeit eines deutschen Hochschullehrers bedeutet, brauche ich wohl nicht zu erklären. Aber die Bildungspolitiker müssen es ja nicht selbst tun und betrachten solche Argumente allein als Beweis für die Faulheit der Professoren (Ich weiß, wovon ich hier schreibe!).

Unter dem Dach des gleichen Etiketts „Bachelor“ oder „Master“ finden sich nach Bologna Qualitätsdifferenzen in einer Größenordnung, die beim Diplom undenkbar war. Es gibt jedenfalls viel mehr Etikettenschwindel und viel weniger Qualitätskonstanz und Qualitätssicherheit als zu Zeiten des Diploms, nicht nur bei den Ingenieuren.

b. Die inneren Aspekte: Kenner wird man nur durch Vergleich. Das gilt beim Wein, beim Kochen und bei Hochschulabschlüssen. Dem jungen VWL-Master sei gegönnt, dass er (auch ohne Vergleich) bei seinem Abschluss ein sehr gutes Gefühl hat. Und hohe Qualitätsdifferenzen bedeuten ja nicht, dass es nicht auch gute Qualitäten gibt.

In dieser Hinsicht stimme ich ihm sogar ausdrücklich zu: Sein Essener Master-Abschluss in VWL hat im Vergleich zu anderen Master-Abschlüssen inhaltlich sehr hohe Qualität. Da liegt er mit seinem subjektiven Gefühl völlig richtig!

Doch zwei Dinge haben sich seit Bologna (an allen Hochschulen!) deutlich verschlechtert: Wissensverankerung und Wissensverknüpfung. Auch im Dienste einer gegenseitigen Anrechnung (s.o.) hat man sich darauf verlegt, immer kleinteiligere Wissensbröckchen in immer kürzeren Zeiträumen abzuprüfen. Das bringt die Bologneser nicht nur um die Studentenkultur, weil die Studies ständig unter Strom sind. Es erzeugt auch eine Form des Büffelns, bei der nur noch von Klausur zu Klausur gedacht wird.

Es fehlt simpel an Zeit, damit sich die Kenntnisse setzen können und aus ihnen echtes Wissen wird. In den drei Monaten des Semesters wird passiv eine Menge an Kenntnissen erworben. Diese müssen aber in einer Klausur umgesetzt werden. Dazu muss man nicht nur die Sprache des Dozenten (passiv) verstehen, man muss sie auch (aktiv) sprechen können.

Dieser Schritt ist keineswegs trivial. Er erfordert Zeit und Verständnis der Sprache des Dozenten. Fehlt diese Zeit durch vielfältigen Druck aus anderen Fächern, aus der Nebentätigkeit oder aus Praktika, bleibt nur noch eines: Man äfft die Sprache des Dozenten nach, ohne sie zu verstehen. Und die Methode dazu ist „Büffeln“. Permanentes Büffeln ersetzt individuelle Bildung. Denn Letztere erfordert einen Wechsel der Intensitäten: Wissen muss sich setzen dürfen und verlangt nach Verknüpfung.

Statt einer fünfstündigen Klausur am Ende des Studiums (und reinen Testklausuren im Verlauf des Studiums) werden nun meist mehr als fünf einstündige Klausuren geschrieben, verteilt über alle Studiensemester. Da alle Klausuren unmittelbare Zeugniswirkung haben, schafft das einen permanenten Druck zu büffeln. Was früher am Ende vom Studenten zusammengedacht und verknüpft werden musste, kann heute allerdings isoliert gelernt und bis zum Abschluss bröckchenweise vergessen werden.

Genau das ist das Bild, was sich bei mir von Bachelor und Master a la Bolognese gebildet hat: viel weniger Wissensverankerung, viel weniger Wissensverknüpfung (vgl. die Anamnese bei Leon Neschle 75). „Nachhaltigkeit“, die man heute in anderen Bereichen so gerne hochhält, hat mit Bologna ihren Platz in der Bildung verspielt.

Ich kritisiere die Studenten von heute nicht, ich bedaure sie. Die Menge an Oberflächenwissen, die sich viele anbüffeln, steht in keinem Verhältnis zum Zeitaufwand und zu der geringen Lernsubstanz, die ihnen nachhaltig verbleibt.

Natürlich könnte man nun eine Reform der Reform innerhalb der Bologna-Abschlüsse machen und den Studierenden durch kumulierte Abschlussprüfungen wieder die Möglichkeit geben, den eigenen Lernrhythmus zu bestimmen, ihnen Zeit zur Verankerung einzuräumen (Wissen muss sich setzen) und Möglichkeiten zur Verknüpfung zu schaffen.

Doch so einfach ist das nicht. Denn diese Veränderung würde aus dem Bologneser Bachelor z.B. einen Berliner machen und das Geflecht internationaler Anerkennung selbst kleinteiliger Prüfungsleistungen aus In- und Ausland gefährden. Wie wichtig aber dieser Anerkennungsprozess der Bildungspolitik ist, hat sie wieder mit der oben erwähnten „Umkehr des Beweislast“ im Anerkennungsverfahren gezeigt.

Ich kann im Unterschied zu meinem jungen Kommentator die Bildungsabschlüsse vergleichen und sage es hier ganz klar: Wissensverankerung und Wissensverknüpfung waren beim Diplom-Konzept um Längen besser, Bildung sehr viel nachhaltiger. Daher trauern nicht nur Diplom-Ingenieure dem überlegenen Bildungskonzept mit deutlich weniger Etikettenschwindel nach. – Hier sitze ich: Ich kann nicht anders!

So! Das war nun mal ein strammes Programm für das Hobby von Neschle am Wochenende. Neschle schläft jetzt und sein Alter Ego muss sich dringend seiner Profession zuwenden! Es gilt VALUE zu schaffen:

Verbesserung der

Aktivitäten und

Leistungen am

Universitätsstandort

Essen.

Und keineswegs gerade und nur dort!

Der „echte“ Shitstorm

(den es in Essen gar nicht gibt)

Für die Schwarzen und die Roten

ist bei uns Steinigung verboten,

Im Netz darf man mit Scheiße schmeißen,

bis einen dort die Hunde beißen.

Beleidigung, Spekulation,

ein wenig Sachkritik, die reicht da schon,

macht das Rezept für echten Shit

fast alle User kochen mit.

Im Netz ist dafür also Platz

Im Rahmen einer Menschenhatz.

Und sind die Hunde von der Kette,

wen stört da noch die Netiquette.

Das Ziel ist deutlich, klar, bekannt,

den nageln wir doch an die Wand.

Krasse Worte in den Mixer

Und nichts wie drauf auf diesen Wixer.

Und dass er Schuld hat, weiß man dann,

wenn er sich nicht mehr wehren kann.

Nicht jeden Kommentar mehr kommentiert,

dann ist der Arsch doch vorgeführt.

So bleibt dem Kerl am Ende nur

‘ne durchaus fragwürdige Tour:

Er hält den Shit ein wenig fern,

das Forumkind sieht das nicht gern.

Doch der Beschuldigte in Ehren,

der kann sich gar nicht anders wehren,

als seine Antwort zu beschränken,

statt allen seine Gunst zu schenken.

;-(((


[1] „Sie schreiben, dass wir (Studenten öffentlicher Hochschulen) nicht auf die eigene Spielwiese scheißen sollen, aber tun Sie nicht genau das mit diesem Blog? Mal provokant gefragt, wieso sind sich dann Professor an dieser Universität, an der Studenten nur durch stumpfes Auswendiglernen und durch Ausübung unsachlicher Kritik in Richtung Professor auffallen? Wieso veröffentlichen Sie diesen Blog, wo doch dieses grausame Verhalten der Studenten für eine noch breitere Öffentlichkeit zugänglich wird? Verstoßen Sie damit nicht gegen Ihr – selbst aufgestelltes – “Reinheitsgebot”?“

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2 Antworten auf „Leon Neschle 76 (12. Woche 2012)“

  1. Die vielen Teilleistungen sind doch irgendwie ein hausgemachtes Problem. Afaik zwingt doch keiner einen, die Lehrveranstaltung mit nur einer Klausur zu beenden statt 3 oder 4 Teilleistungen zwischendurch + Klausur. Sogar schon in der DPO 98 (Wirtschaftsinformatik) haben die Informatik Lehrstühle dafür gesorgt, dass Teilleistungen im Grundstudium möglich sind (nachdem sie einmal auf die Nase gefallen sind und das Prüfungsamt gesagt hat, so geht das nicht mit der aktuellen DPO). Am Ende präsentieren sie hohe Bestehensquoten und verschweigen den Rest, der bereits bei den Testaten weggemobbt wurde.
    Auch das Anrechnen eines Kolloqoiums sowie eine Präsentation der Abschlussarbeit ist erst Pflichtbestandteil mit der PO 2010. Diese Gängelung nimmt zu – zweifelsfrei – aber sie kommt intern, wie es mir scheint.

  2. Rainer ist tip top! Seine Vorlesungen sind besser als jeder Action-Thriller mit Michael Douglas und man lernt etwas Brauchbares fürs Leben und den Job!
    Papa Elschen ;), mach weiter so, du bist der Beste!

    Gruß an die alten Diplom-Wissenschaftler

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