Leon Neschle©

Das Buch der Sprüche: Teil 28

Seit Corona ist jedes Besäufnis eine Desinfektionsparty.

Aller guten Dinge sind drei. Von den schlechten Dingen braucht man oft viel mehr.

Flache Gedanken finden schnell einen Partner, tiefe Gedanken bleiben einsam.

Whats App-Erfahrung: Wer weiter leiten will, darf nicht nur weiterleiten.

Der Corona-Virus zeigt: Nicht die Banken sind systemkritisch, sondern die Supermärkte. Geld kann man nicht essen und es eignet sich auch nicht als Klopapier.

Samstag Hamster-Rallye im Getränkemarkt: Mineralwasser!? Heute im Baumarkt: Kaminholz!? – Im Klopapiernotfall werden die Leute wohl ihrer alten Waschlappen benutzen, mit Mineralwasser. Kranwasser könnte kontaminiert sein! Wer es prickelnd liebt mit Kohlensäure. Und wenn der Virus den Klimawandel ausbremst? Dann kommt es zum Corona-Winter. Dann braucht man das Kaminholz!

Schreibe einen dummen Spruch ins Netz und kaum einer wird ihn lesen. Poste ihn groß und Formatfüllend bei WhatsApp und jeder leitet ihn weiter.

Wer zahlt die Kosten der Corona-Krise? Der Verursacher? Meines Erachtens sind chinesische Fledermaus und Gürteltier knapp bei Kasse und die chinesische Regierung hat die USA verantwortlich gemacht. – Bei der nächsten Straßenplanung würde ich aber nicht so rücksichtsvoll mit den Fledermäusen umgehen. Doch heißt es nicht bei den Grünen „Erst stirbt die Fledermaus, dann der Mensch“?

Pechschwarzer Humor mit Tagesschau-Schlagzeile: „Coronavirus +++ Spahn will Pflegeheime entlasten“ – Verstehe ich nicht! Das macht doch schon das Virus!

Wenn die AfD schon der rechte Flügel ist, wozu braucht Höcke noch einen Flügel?

Heute ging ich mit Maske und Handschuhen einkaufen. Kein Mensch tat das. Auch das Personal trug keine Masken oder Handschuhe. Die Kunden liefen eng aneinander vorbei. NUR wenn ich mit Maske und Handschuhen auftauchte, machten sie riesige Bögen um mich, obwohl jeder der ihnen ungeschützt entgegenkam x-mal gefährlicher für sie sein konnte und sie für ihn. Dummheit ist eben grenzenlos!

Immer noch heißt es in den Regalen der Supermärkte ungeniert und ungegendert „Studentenfutter“. Wann greifen die Gleichstellungsbeauftragtinnen hier ein? Wann endlich werden wir „Studierendenfutter“ essen dürfen?

Bei uns wird das Klopapier knapp und die Regale im Supermarkt sind immer noch nicht gefüllt. Ich erkläre mir das so:  Die Leute haben das Soll in ihrem Lager für Klopapier neu definiert: Früher haben sie erst bei unter fünf Rollen eine einzige neue Packung gekauft; jetzt gibt es schon Panikkäufe, wenn der Bestand unter 500 Rollen rutscht.

Wegen einer Formschwäche (Waschbärbauch) habe ich seit Jahren einen Anti-Körper. Hilft mir der nun in der Corona-Krise?

Was sind Corona-Tote? Leute, die a. an, b. mit oder c. wegen Corona sterben? – a. Wer „an“ Corona stirbt, den hat das Virus umgebracht. b. Wer „mit“ Corona stirbt, hat zwar das Virus, aber eine andere Krankheit hat ihn umgebracht. c. „Wegen“ Corona stirbt man, weil Kliniken so auf Corona fixiert sind, dass sie andere Krankheiten vernachlässigen: In der Statistik wird nicht zwischen a und b getrennt und c übersehen.

Man soll zwar in Corona-Zeiten keine Hände schütteln. Aber was soll ich machen, wenn kein Handtuch da ist?

Neulich die Schlagzeile „Trump zum zweiten Mal negativ getestet“. – Ich hätte mich gewundert, wenn der jemals „positiv“ getestet worden wäre. Da kommt mir „zum zweiten Mal“ sogar sehr wenig vor.

Was die Kinder wegen Corona in der Schule verpassen, müssen sie durch praktische Erfahrung ausgleichen. Da kommt zuerst der Test und die Lektionen hinterher.

Bislang ist bei Corona nur die Rede von Todesfolgen. Mich würde auch die Auswirkung der Corona-Maßnahmen auf die Geburtenrate interessieren. Da muss ich mich noch ein wenig gedulden. Am Ende gibt es mehr Corona-Geburten als Corona-Tote?!

Wenn sich die Leute in der Corona-Quarantäne längst vergessenen „Hobbys“ widmen, werden die Kliniken um Weihnachten herum wieder überlastet sein. Dieses Mal bei Geburten.

Kommt es infolge der Quarantäne zu vielen Corona-Geburten, wird es einen Pampers-Mangel geben. Man kann sich da nur schwer herauswindeln. Deshalb sollte man sich darauf einstellen. Sonst wird man in die Scheiße greifen. Diese Gefahr hat ja auch den Klopapier-Run verursacht.

Schlagzeile: „Melitta baut Masken in Filtertüten-Form“ – Früher sagt man schon: „Willst Du wirkungsvoll verhüten, nimm Melitta Filtertüten“. Manche wussten eben schon lange, dass Melitta eigentlich „Verhütungsmittel“ herstellt.

Die Lotterie macht eine Osterziehung. Ein alter Hut: Margot Honecker machte die Osterziehung schon in der DDR.

In Zeiten von Corona können wir uns nur freuen, dass wir den vielgeschmähten Individualverkehr noch nicht völlig dem ÖPNV geopfert haben.

Einem Profi-Fußballer, der sich zu politischen oder sozialen Themen äußert, muss man mit Nachsicht begegnen. Schließlich erlebt der täglich, dass sich noch mehr Leute zum Fußball äußern. Die meisten davon haben auch kaum einen Schimmer.

Ich lese „Das mögliche Motiv des Täters ist nicht bekannt“ – Gemeint ist wohl „das (wirkliche) Motiv des Täters“. Denn es gibt „viele mögliche“(!) Motive und die sind alle bekannt. – Der Umgang mit Adjektiven ist schwer. Man sollte sie daher (möglichst) vermeiden.

Schlagzeile: Amerika droht Hunger – Wer droht da wem? Trump droht allen: Warum nicht auch dem Hunger? Doch es ist nicht Amerika, das dem Hunger droht. Es ist umgekehrt!

Ich übe mit meinen Enkel schon die neue Strophe eines Kinderliedes nach der Melodie von „Meine Hände sind verschwunden“: „Corona ist verschwunden. Wir haben kein Corona mehr. Ei, da ist Corona wieder. Tra la la la la la la“. Für die Zeit nach den Lockerungen. Und die zweite Welle.

Reproduktionsquote wieder über 1,0: Seit Wochen gehen wir nur alleine einkaufen. Das macht aber höchstens die Hälfte so. Da sind viele Rentnerehepaare und Familien mit zwei oder drei Kindern, die gemeinsam einkaufen. Das verengt die Räume und macht die Risiken x-fach größer. Da hilft nur: Einzeln oder gar nicht! Aber hier setzt kein Politiker an. 

Unternehmergespräch in der Corona-Zeit: Wie geht’s? – Es läuft! – Und wie läufts? – Es geht!

Begeisterung ist der Motor, Vernunft das Steuer. Ohne Begeisterung dreht die Vernunft auf der Stelle. Ohne Vernunft fährt die Begeisterung gegen die Wand.

Schlagzeile: Zahl der Corona-Toten in Spanien sinkt – Wäre es die Zahl der Kranken gewesen, hätte ich gedacht: Es sind weniger Gesunde krank geworden als Kranke gesund. Aber jetzt sinkt die Zahl der Toten? Ooooh, mein Gott! Da gibt es Auferstehung. Die sind ja unglaublich, diese Spanier!

Mancher glaubt, es bringe Erkenntnisgewinn, wenn er angelsächsische Wörter verwendet, z.B. „Change Points“ bei der „Coronakrise“. Er hat recht! Aber der Erkenntnisgewinn betrifft nur seine Arroganz und Dummheit.

Früher war die Süddeutsche seriös. Nun kommt sie tendenziös und spekulativ daher. Da steht nicht „Facebook-Mitarbeiter kündigen wegen Streit um Trump-Beitrag“, sondern „ERSTE Facebook-Mitarbeiter …“. Das suggeriert: Da kommen noch viele nach. Wir erwarten eine Kündigungswelle. Die aber spiegelt eher die Wünsche des Redakteurs als die Realität. Früher konnten die Nachricht und Meinung trennen.

Der Genius kann schreiben, wie er spricht. Der Bürokrat kann nur sprechen, wie er schreibt.

Ein guter Künstler ist auch ein guter Handwerker, aber nicht umgekehrt. Doch wie unterscheiden sich Handwerker und Künstler? Den Handwerker kannst du schon vor acht anrufen, den Künstler erst nach elf.

Ich möchte als Erdbeere wiedergeboren werden. Da wollen alle die Dicken.

Das Haltbarkeitsdatum wird überschätzt: Vieles ist trotz Überschreiten des Haltbarkeitsdatums genießbar. Ich bin auch ohne Haltbarkeitsdatum oft ungenießbar, denn ich bin lange schon nicht mehr haltbar.

Ich bin echt empört! Das ZDF berichtet über ein Banner „NUR weiße Leben zählen“. Dann sehe ich es „White Lives Matter. Burnley“, ohne „ONLY“. Kann ja sein, dass „ONLY“ gemeint ist, vielleicht aber „ALSO“, also „AUCH“!? – Von seriösen Nachrichten erwarte ich Fakten, nicht Mutmaßungen. Sonst könnte ich annehmen, es hieße eigentlich „ONLY Black Lives Matter“. Das wäre dann schwarzer Rassismus. Aber den gibt es ja nicht?!

Meine Maske gehört mir. Ich habe sie Henry getauft, nach dem Boxer.

Da fahren Deutsche in Corona-Zeiten nach Holland um einzukaufen, nur weil sie dort keine Maske tragen müssen. Die Menschen tun Dinge nicht aus Vernunft, sondern weil sie jemand dazu zwingt. Der Diktator zählt mehr als die Freiheit in Verantwortung. Nur Freiheit ohne Verantwortung noch ist beliebter.

Ich war zu schnell. Auf der A 40 bei wenig Verkehr. Statt 80 fast 100. Die waren erst 300m weiter erlaubt. Für dieses Vergehen wurde ein „Verfahren“ eröffnet mit Anhörung und förmlicher Zustellung. Zu 60 Euro Bußgeld kommen 28,50 hinzu als „Kosten des Verfahrens“. – Und wer hat sich da „verfahren“? Unser Rechtssystem!

Der Tierschutz schützt die Tiere, der Kinderschutz die Kinder und der Mundschutz den Mund. Aber warum gibt es dann Coronaschutz?

Bei Dünnpfiff lautet die Prognose, / der geht wahrscheinlich in die Hose. / Die beste Chance, dies zu vermeiden, / ist gar nicht erst darunter leiden.

Theorie muss sich auf einzelne Zusammenhänge fokussieren. Tut das die angewandte Wissenschaft, sieht das aus wie beim RKI: Das macht sich Sorgen über alles, was das Corona-Virus bewirkt, aber keinerlei Sorgen darüber, was der Kampf gegen das Virus bewirkt. Was tut dieser Kampf mit den Menschen gesundheitlich, ökonomisch, sozial? Dafür interessiert sich das RKI nicht.

Nach meinungsradikalen Verunglimpfungen der Person Dieter Nuhr, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begründungsfrei wie die Hate-Kommentare ordentliche Sachaussagen von Nuhr gelöscht. Nach dieser Verbeugung vor der Dummheit bekommt „DFG“ eine neue Bedeutung: Dreadful Fools Germany.

DFG, Dreadful Fools Germany: mutlos, kraftlos, sinnlos.

Artikel in der RP über politisch korrektes Sprechen, eine Seite lang. Alles drin, sogar die Eskimos, obwohl es hier selten welche gibt. Damit kann der hemmungslose Rassist seine Gesinnung perfekt verbergen. Zudem kann er seinen Rassismus in politisch korrekter Sprache zum Ausdruck bringen: „Schlimm, dass Du nur ein Roma bist!“ Wer braucht da für seinen Rassismus den „Zigeuner“?

Die Opferhaltung ist die Selbstdiskriminierung, die anderen als Diskriminierung in die Schuhe geschoben werden kann.

Die politisch Korrekten ersetzen „Studentinnen und Studenten“ gern durch „Studierende“, obwohl dies sprachlich nicht korrekt ist, wenn diese gerade nicht studieren. Um dieses Problem politisch korrekt zu lösen, hier mein Vorschlag: „Sehr geehrte Studierende, Pausierende oder nur Eingeschriebene …“.

Es wird Zeit, eine Lanze für eines der gefährdetsten Tiere zu brechen. Weder Grüne, SPD noch Linke engagieren sich für dieses Tier, obwohl es eine große Tradition in der Arbeiterklasse hat: der Mettigel, vom Aussterben bedroht.

Wenn Trump über die Lügenpresse redet, lügt er. Wenn nicht, dann auch.

Da las ich neulich: Die Rose und der Thymian waren auch einmal Ausländer*innen. – Schön, dass sich die Sprachpolizist*innen nun mit der Geschichte pflanzlicher Migrant*innen beschäftigen und erneut belegen: Sie können Genus und Sexus, sprachliches und biologisches Geschlecht, nicht unterscheiden. So anmutig die Rose auch wirkt, sie ist keine Frau, so machohaft der Thymian daherkommt, er ist kein Mann.

Meldung: Knorr benennt „Zigeunersauce“ um. – Nicht nach Geschmack der Rechten in „Zigeunersoße“, sondern nach dem der Linken in „Paprikasauce Ungarische Art“. Ich bin gespannt, wann Proteste aus dem rechtslastigen Ungarn kommen. Denn nun ist klar: Knorr hat bei „Zigeunern“ immer an deren „Ungarische Art“ gedacht. Also dann doch „Puztasauce“ oder nur „Paprikasauce“?

Da war die Sache mit dem „Mohr“, der sich vom heiligen Mauritius ableitet. Der wird in Europa so verehrt, dass viele Jungen seinen Namen tragen: Mauritio, Maurice und Moritz. Aus dieser positiven Diskriminierung haben politisch korrekte Ignoranten eine negative gemacht: der Mohrenkopf ist schon unbenannt, die Mohren-Apotheke soll folgen. Und die Jungen heißen dann Ciocco, Choco und Schoko?

Der Mensch ist ein lebender Schnellkomposter.

Mir geht es wie dem Goethe; Je älter ich werde, umso länger werden meine Sprüche. Beweis: www.neschle.de

Als sich kein Gedicht mehr reimte, kamen die Rapper.

Linksalternativ, feministisch: Die niedrigste moralische Qualität haben die auf der untersten Stufe der Opferqualität: deutsche, heterosexuelle, weiße, alte Männer. Höchste Opferqualität haben ausländische, homosexuelle, schwarze, junge Transgender-Frauen. – Die Logik dieser Denke linkt mich: Macht diese Denke selbst nicht aus denen mit der untersten Opferqualität die mit der höchsten und umgekehrt?

Macht der Staat Gesetze, sollte er sie um- und durchsetzen (können). Sonst macht er sich lächerlich und verliert an Durchsetzungskraft. – Mit dem Hund mindestens zweimal Gassi gehen, ist gut und sinnvoll. Aber als staatliche Verordnung oder Gesetz?

Früher war es Kapitalismus, der uns unterdrückte, nun der alte weiße Mann, der Verrückte. Die Antwort der neuen Linken, wer kennt sie denn nicht: Wir bilden die neue Gesellschaft Schicht für Schicht: Ausländer besser als Deutscher, Frau besser als Mann, Homo besser als Hetero, da kommt nur Transgender dran. Moralischer Feudalismus und kaum einer widerspricht.

Wer Eulen vor die Säue wirft und Perlen nach Athen trägt, hat etwas verwechselt. Aber viele Köche haben kurze Beine und Lügen verderben den Brei: Das stimmt!

In ausländischen Karikaturen ist der Deutsche oft eine bierernste Witzfigur. – Ernst und Witz sind hierzulande zwei völlig getrennte Kategorien. Wer Witze mit einer ernsthaften Botschaft versieht, gilt als bizarrer Vogel. Wer ernste Zusammenhänge witzig erläutert, gilt als läppischer Narr. Deutsche erkennen weder den Ernst im Witz noch den Witz im Ernst.

Kommt mir nicht mit harten Fakten / oder mit Tatsachen, den nackten! / Wir sind doch heute so naiv, / uns reicht allein ein Narrativ. / Doch hat man erst so eine Störung, / wittert man oft nur die Verschwörung.

Beim Mittagessen. Ich: Das Essen ist nicht schlecht, aber es ist nicht zalando. – Meine Frau: Was heißt denn „zalando“? – Ich: „Schrei vor Glück!“

Das teuflische Englisch: Ober: Wie hätten Sie gern Ihre Steaks: rare, medium oder well done? – Ich: Auf jeden Fall well done. Aber für ihn ist rare well done und für mich medium. – Ober, verwirrt: Also zweimal well done? – Ich: Ja, auf jeden Fall! Aber einmal ist es hoffentlich rare und einmal medium. 

Stern-Schlagzeile: Der Eklat von Lokstedt: Angela Merkel, zerschmetterte Gläser und ein skandalöser Abgang – Ein Bauernfang-Titel! Er suggeriert Angela Merkel hätte Gläser zerschmettert und einen skandalösen Abgang hingelegt. Tatsächlich saß sie 1992 friedlich in der Talkrunde, als Karin Struck ihren de-Struck-tiven Abgang machte. Struck und Stern: Seriös geht anders!

Heut fühl ich mich wie ein IKEA-Mann. Ich Kann Einfach Alles!

Ein Corona-Test bei einem Schalker Spieler war positiv. Das ist das einzig Positive, was man vom FC Schalke 04 seit langem gehört hat.

Werde ich diskriminiert, / bin ich moralisch legitimiert. / Drum such ‘bei Mehrheit und Regierungen / ich ständig nach Diskriminierungen. / Jeder Opferpunkt, der zählt, / erhöht die Opferqualität. / Minderheitenschutz ist die Vergangenheit. / Moralisch geht’s um Überlegenheit. /Die stärkt dann ethisch mir mein Recht, / ich mach‘ die Mehrheit mir zum Knecht.

Noch’n Gedicht: „Sie lieben sich“, hab‘ ich gelesen, / ja Liebe ist da mal … gewesen. / Die Sprache bringt mich durcheinander: / Sie lieben sich, doch nicht einander.

Meldung: Unruhen in Kenosha: Biden fordert Anklage von Polizist – Der Präsidentschaftskandidat fordert von einem Polizisten eine Anklage? Oder hat die Sprache wieder einen Journalisten verlassen? Ist es eine Anklage „gegen“ den Polizisten?

Früher kamen fast alle Informationen über die Lügenpresse. Merkwürdig ist, dass es im Zeitalter der Hobby-Journalisten im Internet so viele Fake-News und Lügen gibt wie nie zuvor. Kann es sein, dass „Lügenpresse“ auch bloß eine Lüge ist.

Status quo und die Empfindlichkeit: Solange wir uns noch so haben, sollten wir uns nicht so haben. Sonst haben wir uns nicht mehr so lange.

Eine Verschwörungstheorie setzt sich fest: Was man nicht weiß, muss man sich selbst solange erklären, bis es sich wie von selbst versteht.

Verzweifelter Kellner – Ich: Haben Sie Campari so da? – Er: Ein Campari Soda!? – Ich: Nein! Ich fragte Sie, ob Sie Campari so dahaben. – Er: Wir haben Campari Soda! – Ich: Aber ich möchte keinen Campari Soda! – Er: Verstehe ich nicht. – Ich: Wenn Sie Campari so dahaben, dann gibt es den ohne O-Saft? – Er: Ja, sicher! – Ich: Sehen Sie! Und ich möchte den Campari so, wie Sie ihn dahaben, nur mit etwas Eis.

Im Bio-Laden. Ich: Haben Sie vegane Katzennahrung. – Verkäuferin: Tierfutter führen wir nicht. – Ich: Aber wenn, wäre es bio oder vegan? – Sie: Ja sicher! – Ich: Und vegan wäre besser? – Sie: Ja. – Ich: Auch für Katzen? – Sie: Auch für Katzen. – Ich: Ich glaube, vegan ist Mord.

Meine Frau auf dem Weg über einer Steilküste: Ich muss mich immer überwinden. – Ich: Wer sich immer überwinden muss, steht sich selbst im Weg.

Der bayrische Weg: Eine Freundin zu ihrem Mann: Ich mach‘ oben das Fenster auf. – Ich: Dann soll sich Dein Mann also eine Leiter holen?

Rechtsradikale bei der Polizei? – Man sollte denen die alten Uniformen geben. Da konnte man das Braune schon von außen sehen.

Lasst doch die dumme Meinungsmache! Unter „Wenn fragile Männlichkeit gefährlich wirkt“ schreibt der Tagesspiegel „Massenmörder Anders Breivik ist erklärter Antifeminist“. In dieser „Logik“ sind Vegetarier gefährlich, weil Hitler Vegetarier war. Doch weil Breivik und Hitler gefährlich sind, ist es nicht jeder Antifeminist oder Vegetarier, egal ob man etwas für deren Ansichten übrig hat oder nicht.

Zahnimplantat: Noch bevor mich die Ärztin fragen konnte, wie es mir geht, fragte ich sie: „Wie geht es Ihnen heute?“ Ich denke, man muss die wichtigeren Fragen zuerst stellen. Oft ist bei einer Behandlung die Gesundheit des Arztes wichtiger als die des Patienten.

Eine Verschwörungstheorie setzt sich fest: Was man nicht weiß, muss man sich solange erklären, bis es sich wie von selbst versteht.

Nicht alle Glatzen sind gleich. Es gibt auch welche mit Hirn darunter.

Früher konnte man sagen, was man wollte. Die Leute achteten vor allem auf das, was man tat. Heute kann man tun, was man will. Die Leute sehen vor allem auf das, was man sagt. Klingt das „moralisch gut“, nennt man es „politisch korrekt“. Da ist es nicht mehr so wichtig, was sie oder er tut. Moral wird von einer Moral des Tuns zu einer Moral der Sprache.

Früher war das Lüften von Klassenräumen einfach: Wurde der Schweißgeruch der Jungen zu groß, macht man die Fenster auf. Fingen die Mädchen an zu bibbern, machte man sie zu. Nun hat das Umweltbundesamt dazu Regeln erlassen. Das kostet viel Steuergeld und es fehlen noch immer Regeln zum Lüften, z.B. zum Furzen im öffentlichen Raum.

Über Moral entscheidet, was man tut. Macht und Bedeutung der Sprache haben aber moralische Folgen. Die Macht veranlasst andere, (Un-)Moralisches zu tun; die Bedeutung kündigt eigenes Tun an oder rechtfertigt es. Politisch korrekte Sprache versucht, die Rechtfertigung vorwegzunehmen, zerstört damit aber den Ankündigungseffekt. Das kann man beweisen, indem man Hitlers „Mein Kampf“ in politisch korrekte Sprache bringt.

Eines der Probleme der deutschen Rechtschreibung ist die „Recht“-Schreibung. Selbst dem Juristen sollte recht sein, dass er kein Recht hat, „Recht“ immer groß zu schreiben. Da muss er recht bescheiden sein.

Christian Lüth (AfD), ehemaliger Pressesprecher: „Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD.“ Dann viel lieber: Je besser es Deutschland geht, desto schlechter für die AfD. – Die AfD hat ihn jetzt ausgeschlossen. Wegen seiner menschenverachtenden Äußerungen, nicht für dieses strategische Bekenntnis. Das ist angeblich mit Gauland abgesprochen. Also: Wählt AfD und den Niedergang Deutschlands!

Beim „Krankfeiern“ (schöne Vokabel!) sind die meisten nicht krank und deshalb können sie noch feiern. Oder sie sind noch nicht krank, weil sie gerade erst dabei sind, sich krankzufeiern. Das soll das Problem bei Corona sein.

Bei dieser „Logik“ hat der stationäre Handel keine Chance: Ich: Was Du da im Internet ausgesucht hast, kriegst Du genauso billig auch im Handel. – Sie, noch im Internet blätternd: Aber hier habe ich die größere Auswahl.

Meine Frau: Lass uns gehen! – Ich, auf dem Weg zur Toilette: Gib mir noch ein Pisschen Zeit!

Privatpatienten: Da besteht die Gefahr der Überversorgung! Und nun das: Meine Apotheke bekommt keinen Grippeimpfstoff und mein Arzt sagt, sein Impfstoff sei allein für Kassenpatienten reserviert. Er frage sich, ob er Privatpatienten in diesem Jahr überhaupt impfen könne.

Vor einiger Zeit wollte ein Parteimitglied der Linken Reiche erschießen. Nun sagt ein hoher AfD-Funktionär, man könne Migranten erschießen oder vergasen oder… . Mich kotzt beides an, doch das zweite deutlich mehr. Denn es kommt von einem führenden Mann dieser Partei, nicht von einer verirrten Seele.

Kein demokratisches Mandat, nur eine selbstgestrickte Moral legitimiert die Sprachpolizei. Dennoch unterwirft sich ihr ein Großteil der Menschen. So war das mit den Menschen schon vor der Aufklärung: „Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, …warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen.“ Dummheit hat Immanuel Kant damals vergessen.

Meine Frau über einem schweren Sudoku: 4 und 9 habe ich schon überall. – Ich: Und 0? – Sie: Warum denn 0? – Ich: Keine 0 ist gut! Überall 4 und 9 ist schlecht. – Sie: Wieso denn? – Ich: Wenn Du überall 4 und 9 hast, ist ja kein Platz mehr für die anderen sieben Zahlen. – Sie: Idiot! – Ich: Wieso denn?

Sie fiel jedem empört ins Wort, der DIE Frauen, DIE Afrikaner oder DIE Türken sagte: Das kann man nicht verallgemeinern! – Dann redete sie selbst über DAS Kapital, DIE weißen alten Männer und DIE Deutschen. Als das jemand auffiel, nahm ich sie in Schutz: Bei DIR ist das ja Typisierung! Sie erkannte meine Ironie nicht und stimmte zu. So wurde sie selbst zu einem Witz, den sie nicht verstand.

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