Westerwelles „heikles Bank-Honorar“
Das Große Polit-Mobbing: Brandstifter als selbstgefühlte Biedermänner. Jetzt sind die Presse-Hunde von der Kette!
Sven Röbel mag ein honoriger Mensch sein. Aber das, was er für t-online schreibt, liest sich wie die Brand-Rede des Marc Anton, mit der er zur Ermordung Julius Cäsars anstiftet: „Ja, Cäsar ist ein ehrenwerter Mann. Aber … ?“ Und dann kamen nur Mutmaßungen und fahrlässige Verleumdung über Julius Cäsar. –
Natürlich sei bei der Rede Westerwelles vor der Liechtensteiner Bank LGT „juristisch“ alles sauber gewesen und die Einnahmen seien „ordnungsgemäß deklariert“. Aber …
1. diese Rede sei „politisch brisant“ (gewesen?),
2. Westerwelle gerate nach der Hotelaffäre schon wieder in „Erklärungsnöte“,
3. Bank und Gäste seien mit Zustimmung und „auf ihre Kosten gekommen“, was sich in „Zustimmung und Lachern“ dokumentiert habe,
4. Westerwelle habe sich zwar gesagt, „Steuerhinterziehung sei kein Kavaliersdelikt“, aber auch der Staat dürfe sich „‘nicht zum Mittäter von Dieben‘“ machen,
5. die Frage nach dem „Verwendungszweck“ der Gelder habe keiner beantwortet.
Darauf kann Neschle nur sagen:
1. Der Vortrag war 2007, bevor es zur Steuer-Affäre um eine Tochtergesellschaft dieser Liechtensteiner Bank kam. Damals war der Vortrag nicht „politisch brisant“. „Politisch brisant“ wird er erst nachträglich durch die Meinungsmache der Presse. Denn wie bitte hat GW das wissen können? Hätte er den Vortrag gehalten, wenn er es gewusst hätte? Und hätte er es damals gewusst und dennoch den vertraglich vereinbarten Vortrag gehalten: Was hätte er gesagt? Weiß das Herr Röbel?
2. Dass Westerwelle wegen jeder hergeholten Verdächtigung in „Erklärungsnöte“ kommt, zeigt nur, wie arrogant die machtverwöhnte Presse daherkommt: Da konstruiert jemand aus dem Polit-Mobbing eine Verdächtigung und schon hat der andere angeblich „Erklärungsnot“. Sie wird ihm einfach zugewiesen. Eine seriöse Presse, die es einmal gab, hat dem Verdächtiger selbst die erste „Erklärungsnot“ zugewiesen und sonst die Klappe gehalten (siehe Leon Neschle 65). Außer sie hatte etwas Belastbares! Solange das nicht der Fall ist – wie hier – liegt die „Erklärungsnot“ einzig bei der Presse selbst.
Neschle outet sich. Er hat schon mit vielen Leuten gesprochen, die später in rechtliche Verwicklungen kamen. Er kennt jemanden, der Herrn Zumwinkel kennt. Er hatte sogar einen Studenten, der an einem Bankraub beteiligt war. Wo aber ist da seine „Erklärungsnot“, wenn man sie niemand konstruiert und ihn ohne Anhaltspunkt einfach zum Komplizen macht? Hätte Neschle es gewusst, hätte er sich damals auch anders verhalten. Zumindest ein wenig!
3. Man stelle sich vor, die Gäste kommen nicht auf ihre Kosten! Neschle hat das mal erlebt: Da hat eine Bank deutlich mehr für einen Politiker hingelegt und keiner außer dem Redner selbst ist „auf seine Kosten“ gekommen, außer dass er die weltpolitische „Ikone“ mit dem roten Mal „in echt“ gesehen hat. Aber was ist das für ein Vorwurf? Oder waren im Publikum nur Steuerhinterzieher? Woher weiß Herr Röbel das? Und selbst wenn: Johnny Cash hat im Knast von St. Quentin einst ein vielumjubeltes Konzert gegeben. War er deshalb in eines der Verbrechen verwickelt?
4. Neschle ist hier derselben Meinung wie Westerwelle:
a. „Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt!“ – Ist es denn eines nach Meinung von Herrn Röbel? Wenn nicht, was ist dann falsch an dieser Aussage?
b. „Der Staat darf sich nicht zum Mittäter von Dieben machen?“ Darf er das denn? Wenn ja, wo bitte ist die Grenze? Wo fängt dieser Staat selbst an, verbrecherisch zu sein? Nach Neschles Auffassung haben sich Westerwelle und die FDP sogar viel zu wenig dagegen gewehrt, dieses „unmoralische Angebot“ anzunehmen (siehe Aufschrei 46; Leon Neschle 67). Leider! Vielleicht auch, weil sie sich unter dem politischen Druck einer solchen Polit-Mobbing-Presse fühlten.
c. Ist nur derjenige ein glaubwürdiger Gegner der Steuerhinterziehung, der zugleich für den Kauf gestohlener Daten ist? Vielleicht überlegt Herr Röbel einmal, ob es nicht seit Jahren moralisch einwandfreie Mittel dagegen gegeben hat oder solche geben könnte, wenn man zu einer politischen Lösung mit der Schweiz käme. Da muss man doch eher fragen: Warum wurden und werden diese Möglichkeiten nicht genutzt?!
5. Jetzt wird‘s heikel und persönlich! Seit wann muss oder soll ein Politiker außer seinen Einnahmen auch seine Ausgaben offenlegen? Neschle warnt sogar ausdrücklich davor. Sonst wird man sich wundern, dass Politik noch mehr als heute schon zu einer Angelegenheit alter Männer verkommt. Wer will denn so etwas noch tun? Wir leiden jetzt schon an einem Mangel an politischem Nachwuchs: in Quantität und Qualität!
Ob wir es schaffen, die Zukunft in und mit unserem Staat zu meistern, hängt davon ab, ob es uns gelingt, fähige Menschen für das poltische Geschäft zu interessieren. Wie und was öffentlich derzeit diskutiert wird, bedeutet: Kein Mensch, der noch alle Gurken im Glas hat, wird sich mehr für Politik interessieren. Merkt denn das keiner aus den Reihen dieses Polit-Mobbings? Oder ist das nicht sein Ding, obwohl er es verursacht?
Der gute Rat von Dieter Nuhr: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!“, gilt nicht für die Polit-Mobbing-Presse, sondern für alle bösartigen Mutmaßungen aus den Güllegehirnen und Schandmäulern der Verdächtiger.
P.S.: Gerade liest Neschle in der Zeitung: Fußballspiele in seinem Kreis sind gefährdet, weil sich keine Schiedsrichter mehr finden. Kein Wunder: Die sind ja in beinahe derselben Lage wie unsere Politiker, diese Schieber, die laufend die Spiele manipulieren. Oder?
Ach leckt mich doch Ihr geistigen Dreckschleudern!
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