Leon Neschle 42 (19-20. Woche 2008)

Das Märchen von den gläsernen Taschen

Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken. (Lothar Matthäus)

Wenn alles offen wird, wird alles gut. Wenn wir erst im Glashaus sitzen, kann niemand mehr mit Steinen werfen. Wenn alle gläserne Taschen haben, wird die Entlohnung gerecht. Die Großen werden weniger verdienen, die Kleinen mehr. Niemand kann vor anderen verstecken, was er verdient. Jeder kann und darf auch bei jedem darüber urteilen, so oft und viel er will. Er kann sagen, ob jemand etwas nicht verdient, obwohl er es tut, weil ihm ein anderer das unverständlicherweise zahlt. Das schafft Frieden an der Verteilungsfront! Das ist ge- und erlebte Demokratie!? „Leon Neschle 42 (19-20. Woche 2008)“ weiterlesen

Au … Aufschrei 27

Collarisierung des Arbeitseinkommens

Sie Planen Dämliches: Einkommensflöze für Nichtsportler und Nichtkünstler! – Da sieht Neschle schwarz!

Gerade noch ging es um diejenigen, die „zu wenig“ verdienen. Mindestlohn war da die „Lösung“. Nun geht es um die, die aus Sicht der SPD „zu viel“ verdienen. Nein, nicht um Top-Profi-Golfer, Tennisspieler, Autorennfahrer oder Fußballspieler. Die verdienen nicht zu viel! Das sind Künstler! Denen kann weiter jeder Veranstalter oder Verein bezahlen, was er will. Die tun ja auch wichtige Dinge: Sie beschäftigen den gemeinen Malocher am Wochenende. Das entspannt ihn, lässt ihn ausspannen.

Aber diejenigen, die uns während der Woche beschäftigen und dem Arbeitsleid aussetzen, die Top-Manager der großen Aktiengesellschaften sollen nicht mehr verdienen als sozial gerade noch „angemessene“ 1 Mio., meint Herr Heil, der Generalsekretär, und mit ihm seine SPD. Eine Erklärung für diese Summe gibt es nicht. Die ist irgendwie in den Bäuchen von SPD-Politikern entstanden, vielleicht sogar allein im Bauch von Herrn Heil, aus dem sie freilich viel zu früh geboren wurde.

Wenn bei uns Heil gerufen wird, sollten wir aber immer vorsichtig sein. Auch wenn es hier nur der HaHa ist, der Hubertus Heil. Es ist da in Deutschland nämlich wie bei einem Magneten: Man ruft zwar Heil, aber schon wird das Un-Heil angezogen. – „Au … Aufschrei 27“ weiterlesen

Au … Aufschrei 26

Vereinfacht die Verwaltung,
verdoppelt die Probleme!

Deutsche Bürger: Allein auch vernünftig zu haben! Kollektiv nur in doof?

Seit geraumer Zeit greift in den Behörden die Verwaltungsvereinfachung als typisch deutscher Beitrag zum Bürokratieabbau. Einspruchsverfahren wurden abgeschafft und der Bürger ist gezwungen, ohne diesen Puffer sofort zu klagen. Wie das zwar die Verwaltung vereinfacht, aber die Probleme für die Bürger verdoppelt, erfuhr Neschle jüngst an einem Beispiel, das aus Schilda zu stammen scheint: „Au … Aufschrei 26“ weiterlesen

Leon Neschle 39 (14.-16. Woche 2008)

Verantwortungslos und ohne Haftung

You can’t escape the responsibility of tomorrow by evading it today. (Abraham Lincoln)

„This is a story about four people: Everybody, Somebody, Anybody and Nobody. There was an important job to be done and Everybody was asked to do it. Everybody was shure that Somebody would do it. Anybody could have done it, but Nobody did it. Somebody was angry about that because it was Everybody’s job. Everybody thought Anybody could do it, but Nobody realized that Everybody wouldn’t do it. It ended up that Everybody blamed Somebody when actually Nobody asked Anybody.”

So sieht es bei Josef Wandeler mit der Verantwortungsdiffusion aus, bevor eine Aufgabe übernommen wird. Doch wie sieht es danach aus? Wer trägt dann die Verantwortung? Wer haftet? Immer mehr Leute beeinflussen eine Entscheidung, ohne für diese Entscheidung und die Folgen ihres Tuns die Verantwortung zu tragen und dafür persönlich zu haften. Jeder will mitwirken, keiner die Folgen tragen. „Leon Neschle 39 (14.-16. Woche 2008)“ weiterlesen

Neschle-Depeschle 16

Transparente Bürger-Innen im intransparenten Staat

Neschle-Depeschle-Neschle-Depeschle-Neschle-Depeschle
Für den kleinen Hunger zwischendurch: Der schnelle Einwurf in den Strafraum

We are drowning in information but starved for knowledge. (John Naisbitt)

Aus deutschen Behörden sind in drei Jahren etwa 500 Computer mit sensiblen Daten von Bundesbürgern gestohlen worden. Doofe klauen diese Computer nur der Hardware wegen. Kluge folgen dem Vorbild der Bundesregierung. Die hat gezeigt, dass sich vor allem Datendiebstahl lohnt: Doch wo noch außerhalb der Besteuerung?

Schön, dass etwa das Patentamt Daten sammelt! Könnte man die nicht Al Kaida anbieten? Könnten ausländische Firmen interessiert sein? Warum nur eine DVD und nicht gleich die Festplatte verkaufen? Und warum solche Datendiebe bestrafen? Die tun doch nur, wozu die Bundesregierung selbst anreizt. – … Wie? Was? Diese Anreize gelten allein für einen Datendiebstahl im Ausland? Ist das erlaubt? „Neschle-Depeschle 16“ weiterlesen