Steward(s)*Esses, Bürger*Innenmeister*Innen und die „englische Botschaft“
S(ch)austücke des Genderns und seine Ausmister*Innen
Niemand schreibt in den angelsächsischen Ländern „Steward(s)*Desses“ oder Ähnliches, obwohl „Stewardess“ als eine der wenigen weiblichen Sprachformen in der englischen Sprache überlebt hat. Der Rest ist – anders als in der deutschen Sprache – nach und nach dahingeschieden, zugunsten dessen, was „generisches Maskulinum“ genannt wird. Dahingeschieden durch natürlichen Sprachgebrauch, ohne Anweisung durch ein Wörterbuch. Heute stellen englische Wörterbücher weibliche Formen wie „teacheress“ oder „pupiless“ als überholt, antiquiert oder archaisch dar.
Im neuen Online-Duden ist das umgekehrt. Da feiern weibliche Sprachformen fröhliche Urstände und da wird die geschlechtsneutrale Berufsbezeichnung „Lehrer“ zu einer rein männlichen Bezeichnung umetikettiert, so wie 12.000 andere Personen- und Berufsbezeichnungen. Damit wird das generische Maskulinum faktisch beseitigt. Künftig ist deshalb nicht nur die „weibliche Lehrerin“ ein Pleonasmus, sondern auch der „männliche Lehrer“. Anders als zuvor sind „Lehrer“ fortan nur noch männlich. Das ist Neschle sogar einen zweiten Aufschrei wert (siehe Aufschrei 74).
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